Eine zweiwöchige Safari durch Ostafrika – Teil 1 Kenia

Best of Kenia and Tanzania – Teil 1 Kenia. Pirschfahrten in der Massai Mara, eine Ballonfahrt zu Sonnenaufgang, Flamingos am Lake Nakuru, eine Bootsfahrt bei Flusspferden am Lake Naivasha und Elefanten im Amboseli-Nationalpark, bevor wir nach Tansania weiterfahren.

Langhälse unterwegs, Massai Mara

Am Samstag, den 22. Oktober startet das Abenteuer Ostafrika – frühmorgens um 7 Uhr besteigen wir das Flugzeug nach Zürich, welches uns in weiterer Folge in die kenianische Hauptstadt Nairobi bringt, wo wir abends um 18 Uhr Ortszeit landen. Ein Fahrer der Pollmanns Agentur erwartet uns bereits und chauffiert uns ins Safari Park Hotel, wo wir unsere erste Nacht verbringen.

Pirschfahrten in der Massai Mara

Nach einem ausgiebigen Frühstück und Rundgang durch die tropische Gartenanlage versammeln wir uns am 23. Oktober mit unseren künftigen Mitreisenden zu einem kurzen Informationsaustausch und besteigen dann mitsamt unserem Fahrer Onesmus einen Nissan-Bus, welcher uns in fünfstündiger Fahrt in die Massai Mara zur Sopa Lodge bringt.

Wir – das sind Herold aus New Jersey (mit rüstigen 75 Jahren unser Ältester und daher liebevoll „Chief“ genannt), Jane und Steve aus Großbritannien, Lucie und Hidde aus Holland sowie Chris und ich. Wir bilden eine bunt zusammengewürfelte Runde Reisefreudiger, die während der folgenden Tage wunderschöne Erlebnisse und Eindrücke teilen und bei abendlichen Gin Tonics auch viel Spaß miteinander haben.

Nachmittags gegen 16 Uhr steht dann bereits die erste ca. dreistündige Pirschfahrt auf dem Programm und bei geöffnetem Hochdach können wir die mannigfaltige Tierwelt im Massai Nationalpark (dieser bildet den nördlichen Teil des Serengeti Nationalparks in Tansania) beobachten und auf zahlreichen Fotos festhalten. Die Massai Mara verdankt ihren Namen dem hier lebenden Nomadenvolk der Massai und dem ihn durchquerenden Flusslauf – dem Mara.

Wasserbüffel, Zebras, Gnus, Gazellen, Antilopen, vier Löwen direkt vor unserem Wagen zum Greifen nah auf einem Baum ruhend – nun sind wir vollends in den afrikanischen Kontinent eingetaucht und der europäische Alltag bereits in große Ferne gerückt. Jambo (hallo) Kenia! Wir sind inmitten purer, üppiger Natur – die endlosen Weiten der Massai Mara entfalten ihre volle Schönheit. Auch den zum Teil sehr gewöhnungsbedürftigen Zustand der Straßen und Pisten nehmen wir sehr bald mit afrikanischer Gelassenheit zur Kenntnis – hakuna matata – wie ein gebräuchlicher Spruch bedeutet: kein Problem!

24. Oktober: Um 4 Uhr werden nur wir beide geweckt. Eine frühmorgendliche Heißluftballonfahrt über der Massai Mara und anschließendem Champagnerfrühstück im Busch steht auf dem Programm – zweifelsohne ein Höhepunkt unserer Safari-Reise! Ballonfahrer Jason steuert mit sicherer Hand und sprachlos bewundern wir die grasenden Herden an Gnus, Zebras, Büffel, Gazellen, Hyänen, Hippos zum Teil aus nur geringer Höhe und entsteigen dann wieder auf bis zu 500 Meter, um von dort oben – lautlos schwebend – die gewaltigen Ausmaße der Massai Mara zu erfahren. Ein traumhafter Sonnenaufgang rundet dieses einmalige Erlebnis ab – Glück pur! Nach 1 ¼ Stunden landen wir inmitten der Natur und werden zusammen mit zwei weiteren Ballontouristen zu unserem vorbereiteten Frühstücksplatz chauffiert und kulinarisch bestens verwöhnt. Es ist eine wunderbare Stimmung und echtes Out of Africa-Feeling kommt auf.

Später treffen wir wieder auf unsere kleine Reisegruppe, eine weitere nachmittägliche Pirschfahrt steht auf dem Programm. Vorher besuchen wir noch ein Massai-Dorf und können dort hautnah von ihrer Lebensweise und Tradition erfahren. Sie tanzen und singen in ihren bunten Gewändern für uns, führen uns in ihre Hütten aus Lehm und Kuhdung, zeigen uns ihre Handarbeiten und wir gewinnen einen guten Eindruck ihres – verglichen mit unserem – so gänzlich konträren Nomaden-Alltags. Doch trotz ihrer eher kargen Lebensbedingungen zeigen sie eine gewisse Gelassenheit und Fröhlichkeit – hakuna matata – unter dem Motto, es so zu nehmen wie es ist und das Beste daraus zu machen. Eine interessante Erfahrung für uns Europäer.

25. Oktober: Wir verlassen die Sopa Lodge Richtung Lake Nakuru Nationalpark, wo wir für eine Nacht in der Lake Nakuru Lodge wohnen. 1961 wurde der Nakuru-See zum ersten Vogel-Nationalpark Ostafrikas erklärt und zählt zu den schönsten Vogelparadiesen der Welt. Auf der nachmittäglichen Pirschfahrt am Sumpfland können wir im weltweit größten Flamingoparadies ebendiese sowie Pelikane, Büffel und Leoparden bewundern und erspähen drei der aufgrund ihrer Hörner sehr dezimierten Nashörner. Rothschild-Giraffen und Löwen begleiten ebenso unsere Fahrt wie eine abendliche Autopanne im Morast, die erst durch das kräftige Anschieben unserer „vier starken Männer“ behoben wird.

26. Oktober: Auf unserem Weg zum Amboseli Nationalpark machen wir einen Zwischenstopp am 1.890 m hoch gelegenen Naivasha-See und fahren mit dem Boot durch üppig blühende Wasserlilien vorbei an schnaubend auftauchenden Flusspferden zur Insel, auf welcher einst Dreharbeiten zum Film Out of Africa stattfanden. Wir entdecken bunt gefiederte Vogelarten und auf der Insel, die wir diesmal zu Fuß erkunden, wieder eine breite Palette an Tieren, die hier ein wahres Paradies vorfinden.

Giraffen aus nächster Nähe zwischen Bäumen, grasende Zebras und Büffel, Vogelschwärme, auch Pythons sind hier vertreten. Nach unserem Inselausflug chauffiert uns unser Fahrer weiter über Nairobi in den Amboseli Nationalpark am Fuß des 5.895 m hohen Kilimandscharo (leider an diesem Tag wolkenverhangen), wo wir zwei Nächte in der Sopa Lodge verbringen. Der Amboseli Nationalpark ist u.a. für seine große Elefantenpopulation berühmt und schon auf der abendlichen Fahrt zur Lodge quert eine riesige Gruppe dieser imposanten Dickhäuter unmittelbar vor uns die Straße – ein bewegendes Erlebnis.

27. Oktober: Eine morgendliche Pirschfahrt steht wieder auf dem Programm. Leider verbirgt sich der Kilimandscharo auch diesmal hinter Wolken. Auf staubigen Straßen und Pisten erkunden wir diese eher trockene Gegend, Regen wird schon dringend herbeigesehnt. Wir ersteigen einen kleinen Hügel, der uns eine schöne Sicht über die weite Ebene eröffnet, die stellenweise von üppig grünen Bereichen durchzogen wird, gespeist aus dem hier an die Oberfläche tretenden Grundwasser des Kilimandscharo.

Diese Zonen bieten zahlreichen Tier- und Vogelarten Lebensraum. Ein köstlicher Mittags-Lunch wird unterwegs in einem Zelt mitten im Busch serviert, ehe wir am Nachmittag zur Lodge zurückkehren und an der Bar im Garten einen köstlichen Drink einnehmen. Interesse an Chris‘ Gin Tonic zeigt auch eines der zahlreichen sehr zutraulichen Pavian-Äffchen, welches sich zu uns an den Tisch gesellt, während ein Impala direkt vor unseren Augen friedlich grast. Die Fauna ist wieder zum Greifen nahe!

28. Oktober: Unsere Kenia-Rundreise neigt sich dem Ende zu, wir machen uns auf die Fahrt an die tansanische Grenze, welche wir vormittags gegen 9 Uhr 30 bei Namanga erreichen. Hier trennen wir uns auch von Jane und Steve, welche mit Onesmus nach Nairobi zurückkehren, um ihre Heimreise nach Europa anzutreten, während wir Verbleibenden Tansania erkunden.


Reiseausklang in Nairobi

Wieder nach Kenia zurückgekehrt, werden wir am 3. November von einem Fahrer der Pollmanns Agentur in Empfang genommen und setzen unsere Rückreise Richtung Nairobi fort. Unterwegs zeigt sich der Kilimandscharo gnädig und gibt die Sicht auf einen Teil seines schneebedeckten Gipfels hinter Wolken frei. Wir fahren weiter Richtung kenianischer Hauptstadt, welche wir zur abendlichen „Rush Hour“ erreichen. Der Verkehr kommt teilweise völlig zum Erliegen und, um Zeit zu gewinnen, nimmt unser Fahrer unter beträchtlicher Querlage des Wagens manch abenteuerliche Abkürzung über holprige Feldwege. Lucie und Hidde danken es ihm von Herzen, sehen sie doch schon ihren Anschlussflug nach Mombasa gefährdet!

Unsere Wege trennen sich nun und wir werden in weiterer nächtlicher Aktion – Straßenbeleuchtung ist in Nairobi eher spärlich – zu unserem Hotel Karen Blixen Cottages im noblen Vorort Karen gebracht, wo wir noch die nächsten zwei Tage zum Entspannen verbringen. Auch von „Chief“ Herold müssen wir uns verabschieden, welcher vor seiner Rückkehr in die Staaten noch eine weitere Nacht im anfänglichen Safari Park Hotel verbringt.

4. November: Nach langem erholsamen Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück im Hotel erkunden wir mit unseren Fotoapparaten den bezaubernden, an Farnbäumen, Kakteen und Jakaranda reichen Garten dieser zwölf Cottages umfassenden sehr familiären Anlage. Nachmittags werden wir durch das angrenzende Karen Blixen Museum geführt, unter anderem Originalschauplatz zum Film „Out of Africa“, sowie durch die weitläufige Gartenanlage, ebenso zur Karen Blixen Coffee Machine. Wir fühlen uns sichtlich in die damalige Zeit versetzt – Real African Feeling! Später besuchen wir noch das Giraffen-Center und können dort diese entzückenden Tiere persönlich mit der Hand füttern.

5. November: Wir verbringen noch einen erholsamen Tag im Garten und am Pool, ehe wir abends abgeholt und zum Flughafen geführt werden, um gegen Mitternacht – etwas wehmütig – unseren Heimflug nach Europa anzutreten – mit vielen wunderbaren Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck, die im heimatlichen Alltag nochmals so richtig nachwirken. Ein herzliches Dankeschön an unsere sympathischen Reisekollegen – Herold, Lucie, Hidde, Jane und Steve – Ihr ward eine großartige Gruppe und es war schön Euch kennengelernt zu haben. Vielleicht treffen sich unsere Wege ja irgendwo in der weiten Welt wieder!

Kwaheri Kenia & Tansania – Auf Wiedersehen Kenia & Tansania – wo uns stets ein herzliches Karibu (Willkommen) entgegengebracht wurde von einer freundlichen, offenen und trotz Armut oftmals fröhlichen Bevölkerung inmitten einer grandiosen Landschaft und einzigartigen Tierwelt.

Möge uns dieses kostbare Naturjuwel noch lange erhalten bleiben!