Die „grüne Insel“ Irland liegt westlich von Großbritannien im nördlichen Atlantik und ist allgemein für ihre schöne Natur, liebliche Landschaften, wild zerklüftete Küsten, Burgruinen und Linksverkehr, Weideland und Hochmoore, Pubs, Bier und Irish Stew bekannt. Lange Zeit kämpfte das Land für seine Unabhängigkeit, wurde im Jahr 1949 zur Republik Irland erklärt und ist seit 1973 Mitglied der Europäischen Union.
Im Norden grenzt Irland an die britische Provinz Nordirland und ist geprägt durch ozeanisches, vom Golfstrom beeinflusstes Klima. Amtssprachen sind Englisch und Irisch. Nunmehr ist das irische Éire ein sicheres und friedliches Land, welches sich ebenso durch eine intakte Natur, kulturelle Sehenswürdigkeiten sowie zahlreiche literarische Persönlichkeiten, wie Oscar Wilde, Jonathan Swift und Samuel Becket auszeichnet, deren Werke von Weltrang sind.
Gastfreundliche und entspannte Einwohner machen das Land zudem zu einem beliebten Reiseziel und die Insel zur richtigen Wahl für einen erholsamen Urlaub. Chris und ich haben sie diesmal als Ziel unseres Hausbooturlaubes mit unseren langjährigen und bootserfahrenen Freunden Regina und Gerald ausgesucht. Unser zweiwöchiger Besuch wird sozusagen unsere Premiere auf der Insel sein. Er wird uns zehn Tage ein Stück entlang des längsten Flusses, des 370 km langen Shannon mit seinem gewundenen Flusslauf, den Seen und einsamen Buchten, von der Ortschaft Carrick-on-Shannon bis nach Portumna führen, und ebenso eine Vielzahl an Landgängen beinhalten. Im Anschluss daran ist noch ein dreitägiger Aufenthalt in der Hauptstadt Dublin vorgesehen.
Voll Freude und Tatendrang starten wir Vier am Nachmittag des 28. Mai in einem Airbus A320 der Aer Lingus, welcher uns in knapp zweieinhalbstündiger Flugzeit in die Metropole Dublin – Beile Átha Cliath – bringt, wo wir um 18 Uhr 20 am Dublin Airport landen. Im Linienbus 747 geht es sodann in prompter Fahrt in die City und zu unserem Hotel Cassidys am Parnell Square North. Abends rundet ein Spaziergang entlang der O’Connell Street und vorbei am bekannten Trinity College in den angesagten Distrikt Temple Bar zwischen Dame Street und dem Fluss Liffey unser Programm ab, und lässt uns mit ein paar Pints der berühmten Guinness Sorte bereits in die gemütliche Atmosphäre der Stadt und die typische Pub-Kultur Irlands eintauchen.
Carrick-on-Shannon nordwärts zum Lough Key
Nach dem Frühstück checken wir am 29. Mai im Hotel aus und gehen mit unserem Gepäck den kurzen Fußweg zum Bahnhof Connolly Station für unsere geplante Zugfahrt nach Carrick-on-Shannon, der größten Stadt in der Grafschaft Leitrim. Bei trübem Wetter starten wir um 11 Uhr und genießen während der zweistündigen Fahrt bereits erste Eindrücke der durch viel Landwirtschaft geprägten Gegend, passieren zahlreiche Felder und Viehweiden sowie Dörfer, ehe wir mittags unser Ziel erreichen und im Taxi das letzte Stück zur Le-Boat-Basis fahren. Ruhe und Beschaulichkeit erwartet uns hier sowie ein wenig Sonnenschein, als wir unser Boot der Type CONSUL 2 übernehmen, welches wiederum mit zwei Kabinen samt jeweiliger Nasszellen, Küche, Salon, sowie Innen- und Außensteuerstand ausgestattet ist, wie wir es bereits von einem vergangenen Hausbooturlaub kennen. Regina und Gerald beziehen die Heckkabine, während Chris und ich uns in der Bugkabine einquartieren. Danach starten wir bereits unsere erste Etappe am Shannon – irisch: An tSionainn – in die hübsche Ortschaft Leitrim im gleichnamigen County, einem der insgesamt 32 Grafschaften im Land, wo wir nach etwa 45 Minuten an der Mole vor der Brücke anlegen. Leitrim liegt am Beginn des Shannon-Erne-Kanals und im Herzen des Blueway mit einer Vielzahl an Seen und Naturlehrpfaden. Im Supermarkt besorgen wir alle nötigen Lebensmittel und lassen uns am nördlichsten Punkt der Hausbootfahrt danach im Leitrim Inn Restaurant unser Abendessen schmecken. Wir genießen Soup of the Day, Rib-Exe Steak, Garlic Potatoes sowie Seasonal Vegetable und natürlich das obligatorische Guinness Bier und begeben uns schließlich an Bord zur Ruhe, welche von nächtlichem Regen begleitet wird.
30. Mai: Nach unserem Frühstück unter Deck wenden wir und nehmen Kurs auf den Lough Key, wo ein Treffen mit unseren Freunden Kitty und Gerd geplant ist, welche ebenfalls derzeit in der Gegend mit dem Hausboot unterwegs sind. Schafe begleiten uns wiederum auf den angrenzenden Weiden sowie Schwäne im Wasser und wir passieren bei einsetzendem Regen unsere erste Schleuse sowie Lough Key Castle, eine schmucke Burgruine auf Castle Island inmitten des Sees. Beim Besucherzentrum legen wir in der Marina an und treffen uns an Bord von Kitty und Gerds Hausboot zum Plaudern und ersten Austausch unserer Erfahrungen. Sláinte! Es wird auf unser aller Urlaub angestoßen und danach starten wir im Boot der Freunde über den Lough Key und entlang des Boyle Rivers in die lebendige Stadt Boyle mit langer Geschichte. Die Erkundung der eindrucksvollen Boyle Abbey – Mainistir na Búille – bzw. der noch verbliebenen Ruinen führt uns in die Anfänge des 12. Jhs. zurück, als die Zisterzienserabtei mit Unterstützung einer einheimischen Herrscherfamilie gebaut wurde. Im 17. Jh. wurden die Ruinen der Abtei von den englischen Truppen Oliver Crommwells zerstört und als Kaserne genutzt. Dennoch beeindruckt das Kloster auch heute noch seine Besucher als eines der hervorragendsten frühen Zisterzienserklöster Irlands. Bei Regen spazieren wir danach ins Zentrum, vorbei am kleinen georgianischen Uhrturm und zum gemeinsames Abendessen ins älteste Lokal der Stadt, Clarke’s Bar and Family Restaurant aus 1889, ehe es wieder zurück zu unserem Boot beim Lough Key Besucherzentrum geht.
31. Mai: Morgens bildet ein Spaziergang am Baumwipfelpfad – Tree Conopy Walk – des Lough Key Forest and Activity Parks unseren ersten Schwerpunkt. Er bietet zahlreiche schöne Aus- und Tiefblicke aus neun Metern Höhe auf den Wald und die legendäre Wasserlandschaft, ebenso vom 18 m hohen Aussichtsturm. Danach heißt es erneut „Leinen los“ und über die Schleuse – Clarendon Lock – fahren wir bei beschaulichem Tempo und leider einsetzendem Regen auf südöstlichem Kurs retour Richtung Carrick-on-Shannon. Die Besichtigung einer der schönsten Fluss-Städte Irlands mit zahlreichen Galerien samt wöchentlichem Bauernmarkt führt uns durch idyllische Gässchen sowie zu den Kirchen St. Mary’s Catholic Church, St. Georgs sowie zur Costello Church aus 1879 mit der angeblich kleinsten Kapelle der Welt – Costello Memorial Chapel. Ein Blick auf die Überreste des alten Carrick-on-Shannon Castles steht noch auf dem Tagesprogramm sowie unser Abendessen in einem Bistro an der Main Street.
Es geht flussabwärts
Wir verlassen am 1. Juni Carrick-on-Shannon endgültig und fahren weiter auf südlichem Kurs entlang des Flusses über den Lough Corry und legen an der Mole bei der Ardanaffrin Bridge für eine Pause an. Bei Sonnenschein unternehmen wir Vier einen Spaziergang ins nahe, 1622 gegründete und nach James I. benannte Jamestown, einem Dorf mit hübschen Häusern, Steinmauern und Ruinen. Beirne’s Tower und Torbogen, Jamestown Abbey sowie ein Wehr samt naher Kuhweide bieten schöne Sightseeing-Schwerpunkte und lohnende Fotomotive.
Über den Jamestown Canal und durch eine weitere Schleuse – Albert Lock – erreichen wir kurze Zeit später das kleine Städtchen Drumsna, ein Zentrum für Wasser- und Angelsport. Wir legen einen kurzen Stopp ein, Hungergefühl macht sich breit und wir sind auf der Suche nach einem Pub für ein Essen. Leider haben wir kein Glück, alles ist geschlossen. Hier ist heute nicht sonderlich viel los außer ein paar Häusern und wir entdecken auch keine Bewohner. So entschließen wir uns zur Weiterfahrt in die anderthalb Fahrstunden entfernte sehenswerte Stadt Dromod an den Ufern des Lough Bofin. Wir legen im idyllischen Hafen mit 150 Jahre langer Geschichte an und unternehmen zusammen mit Kitty und Gerd einen kleinen Spaziergang vorbei an ehemaligen Dock-Häusern. Dromod bildete früher eine wichtige Handelsstation speziell für Kohletransporte an der Cavan-Leitrim-Bahnlinie. Abends werden wir im Cox Steakhouse kulinarisch verwöhnt und genießen die Speisenvielfalt und lebendige Atmosphäre vor Ort, ehe wir die kommende Nacht erneut am Boot verbringen.
2. Juni: An Bord erwartet mich zum Geburtstag ein schönes Frühstück sowie zahlreiche Glückwünsche meiner Lieben. Reginas gepflückte Wiesenblumen vom Morgenlauf zieren ebenso den Tisch wie kulinarische Leckereien und ich freue mich auf den Tag und die folgenden Eindrücke, die er noch bringen wird. Schön, dass ich meinen Ehrentag hier in der Ferne in diesem lieblichen Land inmitten all der Beschaulichkeit, der sattgrünen Natur und diesem speziellen Duft des Wassers verbringen kann. Erneut ein gemächliches Dahingleiten bei maximal 10 km/h und wenig Tourismus. Nur vereinzelt kommen uns Boote entgegen. Das Wetter bietet eine stetige Abwechslung zwischen Sonne, Bewölkung, Regen und Wind bei nur moderaten Temperaturen. Ins Schwitzen kommt man hier im Land nicht wirklich. Heute begleitet uns zur Abwechslung starker Wind, als wir die Schleuse Roosky Lock passieren. Chris und unsere Freunde sind in den Schleusungsvorgängen schon wahre Könner, während ich mich einmal mehr über meine Aufgabe der Bordfotografin freue und die zahlreichen Manöver am Wasser auf Bildern verewige.
Über den Lough Forbes fahren wir weiter Richtung Tarmonbarry Village, einer ruhigen Stadt mit netten Pubs. Sie entstand aus einer Abtei, die hier vom Heiligen Berach – St. Barry – im 6. Jh. erbaut wurde. Kurz davor passieren wir eine Hubbrücke, welche für die Durchfahrt mehrerer Boote gehoben wird, und legen am Pier an. Wir haben inzwischen das County Leitrim verlassen und befinden uns nun im County Roscommon. Kitty und Gerd sind erneut mit von der Partie und im Restaurant The Purple Onion im Zentrum stärken wir uns mit Suppe, Lachs, Huhn, Lamm und Truthahn sowie Kaffee. Es schmeckt uns bestens in diesem ausgezeichneten Restaurant und mit Guinness und Smithwicks Bier wird auf meinen Ehrentag und unser aller Urlaub angestoßen. Danach legen wir erneut ab, passieren die Schleuse Tarmonbarry und fahren bei wechselhaftem Wetter – mal Sonne, mal Regen – den Shannon entlang südwärts Richtung nächstem Ziel Lanesborough, einem Dorf an der Nordspitze des Lough Ree. Hier in der Marina angekommen, steht ein Lebensmitteleinkauf in der Main Street am Programm sowie Sightseeing zur St. John’s Church aus dem 5. Jh., einem der ältesten Zentren des Christentums. Unser Abend klingt an Bord bei einem Gläschen Wein und schönen Erinnerungen aus.
3. Juni: Am Vormittag legen wir bei kurzzeitigem Sonnenschein ab. Für heute ist eine Durchquerung des zweitgrößten Hauptsees im Lauf des Shannon – Lough Ree – vorgesehen. Nach dem südlicher gelegenen, noch größeren Lough Derg ist er bei Bootfahrern und Anglern sehr beliebt und stellt dennoch infolge seiner Untiefen und zeitweise heftiger Winde eine gewisse Herausforderung dar. Nach einem kurzen Abstecher zur Derry Bay mit der kleinen Insel Inchbofin und vorbei an Saints Island mit den Ruinen eines augusteischen Klosters aus dem 15. Jh. geht unsere Fahrt bei einsetzendem Regen und aufgewühltem Wasser weiter zur geschützt gelegenen Quigley’s Marina beim Killinure Point. Nachmittags starten wir einen Spaziergang, vorbei an schmucken Villen und Anwesen, sowie mit malerischen Aussichtspunkten hinab auf den See und genießen abschließend zusammen mit Kitty und Gerd ein Abendessen im empfehlenswerten Restaurant The Chalets Killinure. Suppe, Seebrasse und vegetarische Fajita sowie mehrere Pints Murphys, eine der zahlreichen Biersorten, schmecken erneut und bilden einen schönen Abschluss eines ereignisreichen Tages, welcher mit einem Spaziergang zurück zu unseren Booten bei Regen und fallenden Temperaturen zu Ende geht. Langsam verstehe ich, woher das satte Grün der Landschaft herrührt. An Bord heizen wir zur Abwechslung ein, da es zum gemeinsamen Plaudern mit Regina und Gerald im Innensalon nun spürbar zu ungemütlich wird.
Clonmacnoise – Klosteranlage aus dem 6. Jh.
Regen, Kälte und schwache 9° C erwarten uns am 4. Juni morgens beim Aufwachen. Nicht gerade mein Traumwetter zum Bootfahren und Sightseeing! Unsere Heizung an Bord erfüllt zwar an sich ihre Aufgabe, das laute Gebläse stört jedoch auf Dauer merklich unser aller Nachtruhe, womit sie nur zeitweise in Betrieb ist. Auf südlichem Kurs nähern wir uns heute der Stadt Athlone, im Zentrum der Shannon-Region sowie in den irischen Midlands gelegen. Hier ist der Ausgangspunkt zahlreicher Bootsausflüge. Die größte aller Städte am Shannon ist bekannt für ihre Sehenswürdigkeiten, wie der Normannenburg Athlone Castle aus dem 13. Jh. samt Volksmuseum sowie der 1937 vollendeten Kathedrale St. Peter and Paul. Sie wäre ein schönes Ziel zum Sightseeing, inklusive dem ältesten Pub der Welt aus dem Jahr 900 – Sean’s Bar. Für uns gibt es leider keinen Besichtigungsstopp, da es inzwischen in Strömen regnet. Es bleiben uns lediglich ein paar Erinnerungsfotos vom Boot aus. Mit den Schauern und fallenden Temperaturen sinkt auch unsere Laune. Eigentlich schade, bei einer interessanten Landschaft und zahlreicher Sehenswürdigkeiten ringsherum wäre ein bisschen mehr Wärme und Sonne durchaus nicht zu verachten. Wir passieren Athlone Lock in kompletter Regenbekleidung und teilweise ziehe ich mich für meine Schleusungsfotos ins Bootsinnere zurück. Nach der Passage tuckern wir auf südlichem Kurs unserem heutigen Tageshighlight entgegen – der berühmten Klosteranlage Clonmacnoise direkt am Shannonufer und im County Offaly gelegen, deren Anfänge bis ins 6. Jh. zurückreichen. Schon von einiger Entfernung können wir vom Boot aus die Erhebung eines eiszeitlichen Moränenhügels und darauf die von Erdwällen umgebenen Ruinen erkennen – verloren inmitten der Natur und nebel- und regenverhangen. Wir legen am Jetty davor an. Zumindest sind heute infolge des Wetters keine Touristenmassen zu erwarten und wir fast alleine vor Ort. Mit einer Jause an Bord und einem kleinen Nickerchen überbrücken wir fürs Erste die Zeit in der unerfüllten Hoffnung auf Wetterbesserung. So starten wir in unseren bunten Regenpelerinen bei strömendem Regen mit der Besichtigung dieser frühchristlichen Klosteranlage, welche vom irischen Heiligen St. Ciarán gegründet wurde. Die Anlage umfasst die Ruinen einer Kathedrale, sieben Kirchen, zwei Rundtürme, drei Hochkreuze und die größte Sammlung frühchristlicher Grabplatten in Westeuropa. Vom 7. bis ins 12. Jh. war Clonmacnoise das kulturelle und geistige Zentrum der keltischen Kirche und die Besichtigung dieser geschichtsträchtigen Stätte bildet sicherlich den Höhepunkt einer Shannon-Bootsfahrt. Ab dem 13. Jh. verlor der Ort an Bedeutung und war 1552, als englische Truppen die Anlage endgültig zerstörten, nur noch ein minderer Bischofssitz.
Nach einer interessanten audiovisuellen Vorführung im Besucherzentrum und einem Rundgang durch das Museum mit einem Hochkreuz aus dem 9. Jh. geht es für uns Vier ins Freie und entlang dieser mystischen Überreste aus der Vergangenheit. Wir haben sie nun für uns alleine, da keine weiteren Besucher vor Ort sind – ein kleiner angenehmer Nebeneffekt dieser Wetterkapriole. Und doch hätten wir diese beeindruckenden Ruinen gerne bei trockenem Wetter bewundert. Mental um Jahrhunderte zurückversetzt, stehen wir Vier wie Außerirdische in unseren Regenpelerinen inmitten der Landschaft und geben ein etwas skurriles Ensemble ab. Tief beeindruckt tauche ich ein in die Geschichte des Klosters und überlege mir, wie es hier wohl einst ausgesehen haben mag.
Shannonbridge – Hausmusik im Pub
Schließlich heißt es wieder „Leinen los“ und mit Kurs auf Shannonbridge erreichen wir den zehn Kilometer südlich gelegenen, stimmigen Ort im County Offaly nach einiger Fahrtzeit und legen am Schwimmsteg an. Wir befinden uns weiterhin in den Midlands, der Wiege der keltischen und irischen Geschichte. Im Ort gibt es eine der ältesten noch benützten Brücken Irlands aus 1757 sowie Befestigungsanlagen aus der Zeit Napoleons samt altem Fort. In Luker’s Bar & Restaurant wartet ein leckeres Essen auf uns und unsere Freunde sowie eine Besichtigung des gemütlichen Hauses mit alten Gebäudeteilen aus dem 18. Jh. samt origineller Fotos. Auch über den offenen Kamin mit wärmendem Torffeuer, den freundlichen Wirt und die gemütliche Pub-Stimmung sind wir bei den derzeitigen Temperaturen sehr erfreut. Heißer Tee und warme Suppen tun das Übrige und wir erhalten sogar von sympathischen österreichischen Hausboot-Touristen einen selbst geangelten Hecht zum Kochen. Kulinarisch ist der nächste Tag somit gerettet und stolz kehren wir mit unserem Präsent und vielen Tageseindrücken aufs Boot und zu einer ziemlich klammen Nacht an Bord zurück.
5. Juni: Nach dem Frühstück nutzen wir ein bisschen Sonnenschein für die Erkundung des lieblichen Ortes, irisch: Droichead na Sionainne. Ein Spaziergang führt uns zuallererst über die alte Brücke, wo sich uns schöne Perspektiven auf die umgebende Landschaft sowie zu unserem Boot bieten. Vorbei am alten Kastell und Mauerresten der ehemaligen Befestigungsanlage tauchen wir einmal mehr in eine längst vergangene Zeit ein. Warm angezogen, da sich die Temperaturen weiterhin in Grenzen halten, flanieren wir danach durch die Main Street und bewundern originelle kleine Häuser. Danach folgt ein Pub-Besuch in Killeen’s Bar samt ein paar Pints Guinness und Bulmers Draught sowie ein Einkauf im Supermarkt, zumal wir noch Zutaten für die Zubereitung unseres Hechts in der Küche benötigen. Ja, heute wird zur Abwechslung an Bord aufgekocht! Skipper Chris verwöhnt die Crew mit einem delikaten Fischgericht, gewürzt in Knoblauch, Öl, Salz, Zitrone und Wildkräutern samt gedünsteter Tomaten und Frischbrot. Dazu wird ein Gläschen Rotwein serviert. Sláinte und fonn maith! Guten Appetit! Nach diesem kulinarischen Höhepunkt gönnen wir uns eine Siesta an Bord, da spätabends Musik und Tanz in Killeen’s Bar auf unserem Programm steht. Genau das Richtige für unsere tanzbegeisterten Freunde und für uns. Schon unser vormittägiger Besuch im authentischen Pub samt angeschlossener grocery, einem familiengeführten Krämerladen, hat uns sehr gut gefallen, ebenso wie der Ort Shannonbridge mit seinem beschaulichen Flair. Hier scheint die Zeit ein wenig stehengeblieben zu sein. Spontan planen wir eine weitere Übernachtung ein, da wir heute sicherlich spät zu Bett gehen werden. Und der abendliche Besuch wird in der Tat ein voller Erfolg! Bei Cider und Guinness Bier wird viel gesungen und gelacht, ein engagierter Sänger mit Gitarre auf der Bühne, stets begleitet von Einheimischen an Instrumenten, führt durch den Abend und gibt „gesangliche Gustostückerl“ zum Besten. Zuweilen singen auch Gäste vor und wir Vier können sogar das Tanzbein schwingen. Grandios sind die Darbietungen und ebenso gewaltig die Stimmung im mittlerweile voll besetzten Lokal, einem Mix Ansässiger und Touristen, wo sich Jung und Alt entspannt trifft und das Beisammensein genießt. Herzliche und teils urige Menschentypen, und die dem Land eigene, gemütliche Pub-Kultur kommt einmal mehr zum Ausdruck. Erst nach Mitternacht verlassen wir die Bar bei nunmehr schwachen 6° C Außentemperatur und können am Heimweg sogar noch den nächtlich beleuchteten Ort bewundern.
Letzte Etappe zum Lough Derg
Am Vormittag des 6. Juni verlassen wir Shannonbridge, wo wir uns alle sehr wohl gefühlt haben. Ein schönes Programm und nette Menschen haben uns die Wetterkapriolen für einige Zeit vergessen lassen. Auf südlichem Kurs sind wir nun bei bedecktem, aber trockenen Wetter ins sehenswerte Banagher unterwegs, wo wir im dortigen Jachthafen Banagher Harbour anlegen und zum Sightseeing starten. Wir flanieren durch die Main Street, vorbei an alten Stadtmauerresten aus dem 14. Jh. und Flynn’s Bar sowie schrulligen Läden und schmucken Häusern mit blühenden Gärten. Wir besichtigen die hiesigen Kirchen Saint Paul und Church of Ireland sowie die alte Brücke am Fluss, welche die Counties Offaly und Galway verbindet. Wir bestaunen ein georgianisches Turmhaus aus 1760 – Crank House -, sowie die verbliebenen Ruinen einer Kaserne aus dem 19. Jh. Danach setzen wir unsere Fahrt fort. Die Schleuse Victoria Lock, auch Meelick Lock genannt, passierend sind wir an Bord neuerlich einem Mix aus Sonne, Wolken und Regenschauern ausgesetzt. Typisches Aprilwetter würde man meinen, nur hier im Lande eben auch im Juni und mitverantwortlich für das satte Grün ringsherum …
Nach Durchfahrt der Portumna Drehbrücke, wo wieder eifrig fotografiert wird, erreichen wir die Ortschaft Terryglass am nordöstlichen Ufer des Lough Derg und legen am Pier an. Am größten der Shannon-Seen und mit einer Klosteranlage aus dem 6. Jh., bildet sie den südlichsten Punkt unserer Hausbootfahrt. Lough Derg mit einer Länge von 35 km ist ebenso ein beliebtes Ziel für Angler und bietet landesweit einen der besten Plätze zum Fischen von Brassen, Rotaugen und Hechten. Kitty und Gerd treffen kurz nach uns ein und zu Sechst spazieren wir Richtung Ortszentrum und genießen die Idylle der umgebenden Landschaft, welche zu den schönsten am Shannon zählt. Vorbei an schmucken Häuschen, altem Friedhof und zwei heiligen Quellen – St. Augh’s und St. Columba’s – lassen wir unseren Tag mit einem Abendessen in Paddy’s Pub aus 1826 bei Fish and Chips ausklingen. Fröhlich ist die Stimmung im traditionsreichen Restaurant und traumhaft das Ambiente beim nachfolgenden wunderbaren Sonnenuntergang am Ufer des Sees.
7. Juni: Wir verabschieden uns von Kitty und Gerd, welche den Lough Derg in südlicher Richtung weiter erkunden wollen. Lebt wohl liebe Freunde, es hat uns gefreut, dass sich unsere Reisepfade einmal mehr in der Ferne gekreuzt haben und wir eine schöne gemeinsame Zeit verbringen konnten. Ein letztes kurzes Nachwinken und auch wir legen vom Terryglass Pier ab. Für uns ist es an der Zeit wieder Kurs auf die Stadt Portumna am nördlichen Ende des Sees zu nehmen – unserem Endziel der Hausbootfahrt. Strahlender Sonnenschein hebt die allgemeine Laune nach der bärig kalten und feuchten Nacht. Wir passieren die Portumna Drehbrücke in gewohnter Manier und ich freue mich über die guten Bedingungen für meine Fotos sowie über die schöne Zeit am Sonnendeck. Nach 90-minütiger Fahrzeit legen wir mittags in der Le-Boat-Basis Emerald Star am Stadtrand Portumnas an und erledigen die Bootsrückgabe. Dennoch werden wir heute noch eine Nacht an Bord verbringen.
Nachmittags starten wir zur Besichtigung der sehenswerten Stadt – Port Omna -, eine der Schönsten der Grafschaft Galway, welche uns zuallererst zu den Kirchen Catholic Church und Church of Ireland führt. Danach steht Portumna Castle, das großartige Schloss der de Burgo Familie aus dem 17. Jh., samt der geometrisch-angelegten Castle Gardens sowie Kitchen Garden, dem ummauerten Küchengarten, auf dem Programm und lässt uns erneut in eine längst vergangene Zeit eintauchen. Über 200 Jahre Hauptsitz der Adelsfamilie, wurde das Herrenhaus 1826 durch ein Feuer zerstört und ist nun nach Renovierungsarbeiten der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung zugänglich. Danach geht es zu den Ruinen einer Dominikaner-Abtei aus dem 14. Jh. sowie zur nahen Marina und ein Stück entlang der Spazierwege des Portumna Forest Parks. Den Abschluss bildet unser Abendessen in einem der Pubs bei Beef, Chicken, Salad und Guinness Bier, ehe wir wieder zu unserer letzten Übernachtung an Bord zurückkehren.
Die Hauptstadt Dublin
Frühmorgens am 8. Juni verlassen wir Portumna samt Gepäck mit dem Linienbus Richtung Dublin Downtown. Die im 9. Jh von den Wikingern gegründete, quirlige Hauptstadt mit einer Vielzahl attraktiver Sehenswürdigkeiten wartet auf uns. Unsere dreieinhalbstündige Fahrt bei Sonnenschein mit etwa 40 lokalen Stopps in den Dörfern entlang der Route führt uns einmal mehr durch eine grüne Landschaft mit lieblichen kleinen Ortschaften und lässt uns erkennen, dass Irland vor allem mit Beschaulichkeit, endlosen Weiten, Wiesen, Weiden und Seen punkten kann. Ein wahres Ziel für Naturfreunde bei stetig wechselnden Wetterverhältnissen und nicht wirklich viel Hektik. Wie heißt es denn so treffend: „In der Ruhe liegt die Kraft!“
Am belebten Platz Parnell Square North in Dublin, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes, haben wir unser Ziel erreicht und checken im nahen Castle Hotel für die nächsten drei Nächte ein. Das historische Hotel in einem georgianischen Stadthaus in zentraler Lage bietet optimale Voraussetzungen für eine erste Sightseeing-Runde. Sie führt uns zur Gedenkstätte des irischen Freiheitskampfes – Garden of Remembrance -, durch die belebte O‘Connell Street und zum 123 m hohen Millenium Spire aus dem Jahr 2000, einer nachts beleuchteten Metallnadel und dem neuesten Wahrzeichen der Stadt, am Fuß im Querschnitt drei Meter und an der Spitze nur noch 15 cm. Im Trinity College, der angesehensten Universität Irlands, unternehmen wir eine dreiviertelstündige Führung unter der Leitung eines der insgesamt 17.000 Studenten durch das Gelände. Im Jahre 1592 von Königin Elisabeth I. nach dem Vorbild der Universitäten Oxford und Cambridge gegründet, ist sie Irlands älteste Universität und eine der Führenden Europas und weltweit.
Allein die Alte Bibliothek – Old Library – beherbergt im 65 m langen Long Room etwa 200.000 wertvolle Bücher. Schwer beeindruckt schreiten wir hier an den Büsten berühmter Schriftsteller entlang. Immerhin stammen 25% aller Nobelpreisträger für englischsprachige Literatur aus Dublin. Acht Gebäude auf dem Universitätsgelände weisen in Summe einen Bestand von unglaublichen drei Millionen Büchern auf. Die nachfolgende Besichtigung des rund 1.200 Jahre alten prachtvoll illustrierten Book of Kells bildet sicherlich unser Tages-Highlight. Eine der bedeutendsten mittelalterlichen Handschriften mit der Abschrift der um 800 n. Chr. entstandenen vier Evangelien zählt zweifelsohne zu den bedeutendsten Büchern der Menschheitsgeschichte. Mönche der schottischen Insel Iona stellten das Buch wahrscheinlich gegen Anfang des 9. Jhs. her und brachten es vor einfallenden Wikingern nach Irland in Sicherheit. Dort wurde das Evangeliar im Kloster von Kells vollendet und gelangte im 17. Jh. in der Cromwellschen Zeit aus Sicherheitsgründen an das Trinity College. Im Jahr 2011 wurde das Book of Kells als das überragende Beispiel insularer Buchmalerei zum Weltdokumentenerbe erklärt. Schön, dass auch wir diese Kostbarkeit bewundern konnten!
In der Nähe des trendigen Viertels Temple Bar mit seinem speziellen Flair und unzähligen Pubs und Restaurants gibt es den typischen Irish Stew, einen Eintopf aus Lammfleisch, Kartoffel und Karotten, welcher uns allen gut schmeckt. Danach erkunden wir weiter die City der „jüngsten Hauptstadt Europas“ – schließlich ist hier die Hälfte der Bevölkerung unter 35 Jahre alt. 1988 feierte die irische Metropole zudem ihr 1.000-jähriges Jubiläum. Am Fluss Liffey entlang flanierend und über die Ha’penny Bridge, auf welcher die Überquerung bis ins Jahr 1919 noch einen halben Penny kostete, kehren wir abends wieder zum Hotel zurück.
9. Juni: wir starten morgens am Parnell Square North an einer der zahlreichen Stationen des Hop on-Hop off-Busses der Blue Line. Nahe der Old Jameson Distillery, einer ehemaligen Brennerei des größten irischen Whiskeyherstellers, legen wir einen ersten Halt ein. In einer Bar gibt’s Kaffee und Kuchen für uns, danach spazieren wir zu Fuß zur von Franziskanern gegründeten Church of the Immaculate Conception und zur 1038 erbauten Christ Church Cathedral, dem ältesten, durchgängig genutzten Gebäude Dublins sowie einer der größten Kultstätten Irlands aus der Wikingerzeit. Im Jahr 1240 im frühgotischen Stil fertiggestellt und seit dem Mittelalter Sitz der Dubliner Erzbischöfe, wurde sie 1875 weitgehend umgebaut. Die ursprüngliche Krypta aus dem 11. Jh. – die größte in Irland – blieb jedoch erhalten. Schwer beeindruckt bewundern wir auf unserem Rundgang prächtige Bleiglasfenster, Bodenmosaike und Chorgestühl sowie die Schatzkammer. Danach gelangen wir nach Passieren des Rathauses zum Dublin Castle, dem Schloss samt Thronsaal und Repräsentationsräumen, am südwestlichen Ende der mittelalterlichen Stadtmauern mit Gebäuden aus dem 17.-20. Jh. Von hier aus wurde Irland jahrhundertelang regiert.
Im Lokal Akaka gibt es heute zur Abwechslung Poke, hawaiianisches Essen, lecker und prompt angerichtet. Auf uns warten schließlich noch weitere Sehenswürdigkeiten. Von der Station Upper O’Connell Street fahren wir mit der Red Line bis zum Besucherzentrum Guinness Storehouse am St. James Gate, wo wir jedoch aufgrund des starken Touristenandrangs heute keinen Besichtigungstermin mehr für die Traditions-Brauerei bekommen. So setzen wir unsere Busfahrt mit Ziel Phoenix Park, dem größten eingezäunten Stadtpark Europas samt Wildbestand sowie der Residenz des irischen Präsidenten, fort und genießen einmal mehr den Flair der Metropole und europäischen Kulturhauptstadt 1991. Einst königliches Jagdrevier, ist die Parkanlage im Nordwesten der Stadt ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische mit einem 62 m hohen Obelisken – Wellington Monument -, welcher ein weiteres gutes Fotomotiv abgibt. Für kurze Zeit verfolgen wir danach ein Kricket Spiel und unternehmen einen Spaziergang im Grünen vorbei am nahen Zoo. Einsetzender Gewitterregen veranlasst uns zur Rückkehr über zahlreiche Busstationen zum Hotel, wo unser aller Tag in der Hotel-Bar ausklingt.
Ausflug in die Wicklow Mountains
Für heute, den 10. Juni, haben wir einen geführten Tagesausflug ins Umland Dublins gebucht, welcher uns in südlicher Richtung in die Berglandschaft des 17.000 Hektar großen Nationalparks Wicklow Mountains in den „Garden of Ireland“ führen wird und einige interessante Aufenthalte beinhaltet. Eine Gegend vielfältiger Fauna und Flora, Hochmoore, Seen und Hügel sowie Kultur vom Feinsten inmitten einer spektakulären Landschaft erwarten uns. Wir starten morgens an der Upper O’Connell Street mit weiteren internationalen Bustouristen sowie unserem Reiseleiter Brian entlang der Autobahn M11. Unsere erste Etappe führt uns in das Dorf Glencree, wo wir den historischen Soldatenfriedhof im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges besuchen und eine Kaffeepause einlegen. Danach geht es weiter durch eine imposante Hügel- und Gebirgslandschaft voller Heidekraut und Farnbewuchs, Torfmooren, Flüssen und kleiner Cottages, welche als Schauplatz für Dreharbeiten berühmter Filme wie Braveheart, Excalibur oder King Arthur diente. Bei der PS I Love You Bridge, einer malerischen Steinbrücke mitten im Nirgendwo machen wir einen weiteren Stopp für schöne Fotoaufnahmen. Besagte Bogenbrücke diente als Drehort für einen Liebesfilm. In weiterer Folge passieren wir Lough Tay, auch The Guinness Lake genannt, einen landschaftlich reizvollen See inmitten der Berge, welcher uns ebenso grandiose Tiefblicke eröffnet.
Zwischendurch gibt’s interessante Infos unseres Guides sowie einen kurzen Regenguss auf unserer Fahrt in südlicher Richtung, ehe wir das Tal der zwei Seen im Herzen von Wicklow, sowie Stätte der frühchristlichen Klosteranlage Glendalough erreichen. Im 6. Jh. durch St. Kevin gegründet, gilt sie nach Clonmacnoise als zweitbedeutendster Pilgerort des Landes und ist unser heutiger Tagesschwerpunkt. Während eines längeren Aufenthaltes im Valley oft The Two Lakes besichtigen wir das Besucherzentrum sowie den Friedhof samt 33 m hohem Rundturm, Reste von sieben Steinkirchen und zahlreiche Kreuze, wie das Hochkreuz St. Kevin’s Cross. Im Sonnenschein wandeln wir auf den Spuren ehemaliger Mönche durch diese reizvolle Stätte. Zwischen dem 8. und 11. Jh. wurde das Kloster von den Wikingern viermal ausgeraubt und 1398 von englischen Truppen endgültig zerstört, womit heutzutage nur mehr Ruinen Zeugnis von einer einstigen Hochkultur ablegen. Wie mag die Anlage wohl vor Jahrhunderten in intaktem Zustand ausgesehen haben?
Die umgebende Landschaft präsentiert sich indes in lieblichem Charme mit Schafen auf den Weiden und verwunschenen Wäldchen voll Moosbewuchs an den Bäumen. Auf Holzstegen wandeln wir entlang des Upper Lake, eines der beiden Seen, lauschen den Geräuschen des Waldes und genießen bunte Blumenpracht und die magische Stimmung vor Ort. Am frühen Nachmittag führt uns unser Ausflug schließlich nach Avoca, dem Zentrum berühmter Kupferminen. In der malerischen Ortschaft der Grafschaft Wicklow gibt es schöne Fotos am gleichnamigen Fluss und in Fitzgerald’s Pub ein Mittagessen für die Gruppe, sowie letzte bunte Tageseindrücke. Irish Stew, Cesar Salad und Pie of the Day schmecken einmal mehr und gestärkt treten wir die Rückfahrt nordwärts in die Hauptstadt an. Unterwegs noch ein abschließender Blick zur vorgelagerten Ostküste und zur Irischen See, danach geht es auf der M11 heimwärts in die Dubliner City. Nach einem gelungenen Tag mit vielen schönen Impressionen kehren wir in unser Hotel zurück, wo wir heute in der Haus-Bar mit irischer Livemusik verwöhnt werden. Gut besucht ist die Location, bestens die Stimmung von Touristen und Einheimischen bei schwungvollen Songs und ein paar Pints Guinness, und lässt uns ein letztes Mal in die Pub-Kultur und typisch irische Gemütlichkeit eintauchen. Erst zu später Stunde begeben wir uns zur Ruhe.
11. Juni: Nach dem Frühstück checken wir im Castle Hotel aus und machen uns bei moderaten 16° C auf den Weg zum Dublin Airport. Am Flughafen gönnen wir uns eine letzte Runde Guinness Bier, ehe es endgültig ans Abschied nehmen geht. Aus der Heimat wird bereits eine bestehende Hitzewelle mit heißen Temperaturen von 34° C angekündigt. Um 12 Uhr 40 hebt unser Airbus A320 der Aer Lingus Richtung Wien ab. Auf Wiedersehen! Beannacht! Good Bye! Wir verlassen die Hauptstadt Dublin – Baile Átha Cliath – und mit ihr die grüne Insel Irland mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck, welche wir während der letzten zwei Wochen sammeln konnten. Angefangen von einer intakten Natur, lieblicher Landschaften, gemütlicher Pub-Kultur und freundlicher Menschen bis hin zu Bootserfahrungen, Wetterkapriolen und kulturellen Hochgenüssen. Wir sind am Shannon entlanggetuckert und in die irische Geschichte eingetaucht, haben zahlreiche Sehenswürdigkeiten besichtigt und die Kulinarik der örtlichen Küche genossen. Das Wetter war wechselhaft und hat zwar nicht immer gepasst – es zeigte uns mancherorts „four seasons a day“ – vier Jahreszeiten an einem Tag. Nichtsdestotrotz haben wir uns deswegen unseren Urlaub nicht verderben lassen und das Beste daraus gemacht. Wir hatten eine entspannte Zeit sowohl am Fluss als auch in der Hauptstadt und es ist uns nie langweilig geworden, im Land der großen Literaten, der alten Kirchen- und Burgruinen, der schmackhaften Bier- und Whiskeysorten.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Freunde Regina und Gerald, dass ihr uns auf diesem Abenteuer begleitet und an Bord unterstützt habt, sowie für die gemeinsame Zeit der Muße und des Sightseeings. Gerne werden wir an die Tage auf der grünen Insel zurückdenken.
Um 16 Uhr landen wir nach zweieinhalbstündiger Flugzeit wieder in Wien-Schwechat.
„Nimm dir Zeit, um zu träumen; das ist der Weg zu den Sternen“ (irischer Segenswunsch)