Lošinj – idyllische Insel in der Kvarner Bucht
Am 16. September starten wir morgens mit dem Auto auf südlichem Kurs über Slowenien Richtung Kroatien. Die Inseln Lošinj und Cres im nördlichen Teil der Kvarner Bucht stehen auf unserem Reiseprogramm. Vom Festland gelangen wir über die Krcki most auf die Insel Krk und weiter zum Fährhafen Valbiska, wo es in einer 25minütiger Überfahrt mit der Jadrolinija zur Insel Cres geht. Im Ort Merag gehen wir an Land, durchfahren die Insel südwärts und gelangen über die Drehbrücke in der Ortschaft Osor schließlich nach Lošinj. Die Insel der Düfte, bekannt für ihre zahlreichen Kräuter sowie gesunde mediterrane Küche, ist aufgrund des milden Klimas und zahlreicher Sonnentage eine beliebte Reisedestination. Nach eineinhalbstündiger Fahrzeit erreichen wir in einer kleinen Bucht unterhalb des Hügels Sv. Ivan den lieblichen Ort Veli Lošinj und checken im Hotel Vila Conte ein.
Dobar dan i dobrodošli – guten Tag und willkommen an einem wahrlich idyllischen Plätzchen! Es präsentiert sich mit pastellfarbenen Häusern, prächtigen ehemaligen Kapitänsvillen und Gärten verschiedenster Pflanzenarten. In der Konoba Mandrac in der gleichnamigen Bucht gibt es einen kleinen Snack mit Blick zur Marina mit bunten Booten und der Gemeindekirche des Hl. Antonius, ehe unser erster Urlaubstag zu Ende geht.
Am Sonntag des 17. September genießen wir morgens ein Frühstück am kleinen Hafen Mandrac und besichtigen die nach Plänen des venezianischen Architekten Berengo im 18. Jh erbaute Pfarrkirche. Danach spazieren wir zum Waldpark Podjavori mit 200 verschiedenen Pflanzenarten nahe der 1957 errichteten Kurklinik Veli Lošinj im Garten der ehemaligen Residenz Erzherzog Karl Stephans von Habsburg. Hier gibt es ein paar Fotos und wir genießen die Ruhe vor Ort in der touristischen Nachsaison. Ebenso besichtigen wir die dreischiffige Kirche der Engelsmadonna aus dem 16. Jh mit marmornem Hauptaltar und flanieren zur Rovenska Bucht, dem Fischerviertel von Veli Lošinj mit schönem Strand und kleinen Natursteinhäusern. In der Hafenbar Sirius des Dorfes Rovenska gibt es eine Kaffeepause. An der Strandpromenade, umgeben von milder Meeresluft und vorbei am Kap Punta Leva mit kleiner Kapelle, Aussichtsterrasse und Leuchtturm – Feral – kehren wir danach wieder zur Mandrac-Bucht zurück, wo sich unser Hotel befindet. Am Hafen gibt es Fischgerichte mit Mangold in der bereits bewährten Konoba Mandrac mit Blick zum Fischmarkt aus 1898.
Mali Lošinj – größte Stadt der kroatischen Inseln
Mit dem Auto geht es am 18. September auf der Insel wenige Kilometer nordwärts nach Mali Lošinj, wo wir zentral parken. Einst wichtiges Seefahrt- und Handelszentrum, hat sich die Stadt heute zu einem Tourismusmagnet entwickelt, pulsiert das Leben am Hafenbecken in einer Vielzahl an Cafés, Restaurants und Tavernen. Durch verwinkelte Gässchen steigen wir am Hügel über Steinstufen zur Pfarrkirche Sv. Marije und genießen vom Kirchplatz einen schönen Blick hinab auf das bunte Häusermeer. Nach Kaffee und Pivo an der Uferpromenade besichtigen wir den Fischmarkt, Ribarnica, flanieren am Hafen entlang und blicken zur Burg – Grad Mali Lošinj.
Danach folgt eine Wanderung im Waldpark Čikat, einem Ökosystem aufgeforsteten Aleppo-Kiefernwaldes mit attraktiven Wanderwegen, welches bereits Ende des 19. Jhs unter den Bemühungen des Naturforschers Ambroz Haračić entstand. Aufgrund des milden Mikroklimas und des Engagements obigen Forschers sowie des Arztes Leopold Schrötter wurden Mali und Veli Lošinj bereits im Jahr 1892 zu staatlichen Klimakurorten erklärt.
Uns führt eine kleine Wanderung auf attraktiven Wegen auf den Aussichtsfelsen Monte Baston – Vela Straža – mit historischen Festungsresten und schönem Blick hinab auf Augusta Bay und den Hafen von Mali Lošinj. Danach besichtigen wir die Kirche des Hl. Martin aus dem Jahr 1450 auf dem Gelände des Friedhofs, ehe wir abschließend einen Stopp im aromatischen Garten von Lošinj mit zahlreichen Heilkräutern einlegen, wo wir frische Lavendelsäckchen erstehen. Lieblich ist er angelegt und bietet Motive für einige Fotos. Unser Tag endet mit Fischgerichten und Bäreneintopf am Hafen, ehe wir uns zur Ruhe begeben.
Insel Cres mit vielfältiger Vegetation – Ortschaft Osor, Stadt Cres
Am 19. September checken wir in der schmucken Vila Conte aus, wo wir uns sehr wohlgefühlt und eine schöne Zeit verbracht haben. Mit dem Auto verlassen wir die Insel Lošinj und gelangen in dieOrtschaft Osor über die Straßendrehbrücke und den Umjetni Kanal Cavanella auf die Insel Cres. Besagter Kanal zwischen Cres und Lošinj – früher nur als eine Insel betrachtet – wurde bereits unter den Römern geschaffen und verkürzte den Seeweg für kleinere Schiffe. Die Insel Cres selbst punktet mit einer vielfältigen Vegetation und kulturellen Sehenswürdigkeiten und ist aufgrund einiger Berge ebenso bei Wanderern beliebt.
In der einst ältesten Siedlung und alten Hauptstadt von Cres und Lošinj legen wir zur Besichtigung einen Stopp ein. Sehenswert in Osor sind das Kloster St. Peter – Samostan Sv. Petra i Osoru -, sowie die Reste der Stadtmauer, welche bis in das 9. Jh v.Chr zurückreichen, der antike Stadtplatz mit Gebäuden aus dem 15./16. Jh sowie begrünte Parks und Gärten.
Nach einer Kaffeepause in der kleinen Caffe Bar Gavde steht die Kathedrale Sv. Gondencije i Osor Nekad samt freistehendem Glockenturm am Programm, sowie das Rathaus und eine Runde, vorbei an zahlreichen Bronzestatuen und alten Steinhäusern. Danach fahren wir in nördlicher Richtung bei sich ändernder Vegetation von Macchia hin zu dichtem Baumbewuchs und merklich kühleren Temperaturen Richtung Inselhauptstadt Cres. In der modernen Villa Orhideja am Stadtrand checken wir ein und beziehen unser Zimmer mit Blick zum Pool und in die grüne Natur.
Cres – Berg Helm, Dorf Lubenice, malerischer Fischerort Valun
Nach dem Frühstück starten wir am 20. September zu einer schönen 2,5-stündigen Wanderung auf den 482 m hohen Helm. Gut 290 Höhenmeter legen wir bei dieser mediterranen Bergwanderung über kleine Pfade und entlang von Trockenmauern zurück, passieren dabei Macchia-Gebüsch, Steineichen- und Pinienwälder und eine Höhle. Am Gipfel gibt es eine kleine Stärkung, Erinnerungsfotos sowie liebliche Ausblicke auf das Meer.
Danach verschlägt es uns in das unweit gelegene historische Bergdorf Lubenice, am westlichen Rand der Hochebene auf einersteilen Klippe 378 m oberhalb des Strandes Sv. Ivan gelegen. Nunmehr eines der schönsten Dörfer Kroatiens, befand sich hier einst die von Mauern umgebene römische Siedlung Hibernica, welche im Mittelalter als Zentrum des Archipels von geostrategischer Bedeutung war. Unser Spaziergang durch die Reste der Festung führt uns auf historischen Wegen durch das Stadttor und entlang verwinkelter gepflasterter Gässchen und Plätze, historischer Mauern, Steinhäusern und Kirchen samt Glockenturm, und lässt uns in eine längst vergangene Zeit eintauchen. Der autofreie Ort ist nur mehr von wenigen Menschen bewohnt und vermittelt einen sehr friedvollen Eindruck. Zudem ist der Ausblick in die umliegende Natur sowie hinab auf das Meer und die Bucht von Sv. Ivan sehr beeindruckend. Im Ort gibt es ebenso ein Museum der Schafzucht, bildete diese doch eine jahrhundertealte Tradition und wurde bereits im Jahr 1332 im Statut von Cres erwähnt. Noch heute ist sie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige auf der Insel.
Zum Abschluss des Tages fahren wir in das malerische Fischerdorf Valun mit seinen rund 60 Einwohnern und mediterranem Flair, flanieren durch enge Gässchen und entlang der Bucht mit an- und ablegenden Booten und Jachten. Ebenso besichtigen wir die Kirche der Hl. Maria mit sehenswerten Fresken neben einer alten Ölmühle. Valun ist vor allem durch die aus dem 11. Jh stammende Steintafel „Valunska Ploca“ bekannt geworden – ein Monument hoher geschichtlicher Bedeutung -, und diente aufgrund seiner romantischen Lage in den 1980er Jahren ebenso als Drehort für die österreichische Filmserie „Der Sonne entgegen“.
Abschließend gönnen wir uns eine delikate Fischplatte, Riblja Plata, samt Salat und Tafelwein, Vino stolno, in der Gostionica San Marco, ehe es wieder heimwärts geht und wir unterwegs Windschwein-Begegnungen auf der Straße haben.
Stadt Cres – sehenswerte Altstadt mit Stadttoren, Kirchen und Klosteranlage
Nach nächtlichem Gewitter widmen wir uns am 21. September der Besichtigung der Inselhauptstadt Cres. Die beliebte Urlaubsdestination ist reich an historischen, größtenteils aus der Renaissancezeit stammenden Denkmälern. In einer gut geschützten Bucht – Luka Cres – gelegen, wird die Stadt von zahlreichen Olivenhainen umgeben, in denen das berühmte Olivenöl von Cres hergestellt wird.
Wir parken im Zentrum bei den Resten der alten Stadtmauer und starten unsere Besichtigungsrunde bei der Porta Marcella aus dem 16. Jh, sowie durch malerische Gässchen mit schmucken Palästen oberhalb des Stadthafens. Wir passieren den Uhrenturm, die dreischiffige Basilika Sv. Marije Velike aus dem 15. Jh samt 22m hohem freistehenden Glockenturm, ebenso die Stadtloggia aus dem 19. Jh, einst Verwaltungssitz und heute ein hübscher Platz zum Verweilen. Am Stadthafen mit bunten Booten – im Gegensatz zum entfernteren Jachthafen – gibt es für uns eine Kaffeepause, ehe es vorbei am Palast Arsan mit dem Muzei artesan Cresko und der Kirche Sv. Marko zum Franziskanerkloster – Krkvo Sv. Frane geht. Der sehenswerte Komplex umfasst das Klostergebäude, Glockenturm, die gotische Kirche des Hl. Franz von Assisi sowie einen schönen Garten mit Brunnen, Olivenbäumen und zwei Kreuzgängen.
Am Stadthafen stärken wir uns kulinarisch in der Pizzeria Palada, ehe es uns abschließend zum im 16. Jh erbauten Turm von Cres auf einer Anhöhe am Rand der Altstadt verschlägt. Einst Verteidigungs- und Aussichtsposten, ist er der einzige Erhaltene von fünf Wehrtürmen, welche die Stadt umgaben, und bietet einen unvergesslichen Blick über die Dächer der Altstadt und die Bucht von Cres. Nach diesem eindrucksvollen Tag kehren wir wieder in die Villa Orhideja zurück.
Fahrt in den Inselnorden – malerisches Dorf Beli, Hafen Porozina
Auf unserer Fahrt in den nördlichen Teil von Cres, der Tramuntana, begegnet uns am 22. September gleich anfangs ein Schaf auf der Straße. Heute begleitet uns diesiges und kühles Wetter und die Vegetation ist hier anders als im Inselsüden durch subkontinentales Klima voll moosbewachsener Felsen, sowie mehr als 100 Jahre alter Edelkastanien- und Steineichenwälder geprägt. In diesen leben auch Waldtiere, wie Hirsche, Wildschweine, Hasen und Mufflons. In der Heimat der seltenen Gänsegeier, einer der größten Vögel der Welt mit bis zu 2,8m Flügelspannweite, befinden sich auch ihre Brutstätten in den Klippen direkt über dem Meer. Das hiesige Besucherzentrum und die Erholungsstätte für die gefährdete Vogelart sind dem Schutz dieser Gänsegeier gewidmet.
Am Programm steht die Besichtigung des malerischen Beli auf steilem Karstplateau 110 m über dem Meer gelegen – das einzige noch bewohnte Dorf der Tramuntana. In der Römerzeit hieß es Caput Insulae, der Kopf der Insel. Wir starten am Ortseingang bei der römischen Brücke – schätzungsweise 2000 Jahre alt – aus sorgfältig aufeinander gestapelten Steinblöcken. Danach geht es bergwärts ins Zentrum mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten verschiedener Epochen mit alten Steinbögen und -häusern, Pflastersteinböden und der alten Olivenmühle Bejski Tos. Unser Rundgang führt uns ebenso vorbei an hübschen kleinen Gärten voller Hibiskus und Hortensien, zur Kirche auf dem Dorfplatz mit ausladender Linde, sowie Aussichtsterrasse mit Blick hinab und auf das Meer und Möwen in der Luft. In der gemütlichen Ostarija Beli gibt es eine kleine Stärkung in Form von luftgetrocknetem Rohschinken – Pršut-, Brot, Oliven, Nüssen und Pivo.
Danach geht es weiter in den Nordwesten der Insel nach Porozina, wo die Fährschiffe Richtung Istrien ablegen. Hier flanieren wir durch den Ortskern mit historischer Kirche und Klosterruine St. Nikolaus, sowie vorbei an grünen Gärten und zwei Eseln, und genießen einen schönen Blick auf die Kvarner Bucht. In einer Hafenbar gibt es erfrischendes Pivo mit Blick zur auslaufenden Fähre und bunten kleinen Fischerbooten, ehe es wieder zurück in unser Quartier geht und wir auf der Heimfahrt noch Schafe am Straßenrand sichten.
Weiterfahrt nach Starigrad-Paklenica über Crikvenica, Senj und Karlobag
Am 23. September checken wir in der Villa Orhideja aus und verlassen die Insel Cres, welche uns ebenfalls sehr gut gefallen hat, mit der Fähre von Merag Richtung Valbiska auf der Insel Krk. Weiter geht es im Auto über die Krker Brücke zurück auf das kroatische Festland und mit südlichem Kurs der Küste entlang über die Orte Crikvenica, Senj und Karlobag in unser altbekanntes Starigrad-Paklenica am Fuße des Velebit-Gebirges, wo wir gegen 14 Uhr eintreffen und in der Pansion Michael von Ante und Spomenka willkommen geheißen werden. Unsere Freunde Christine und Rupert sowie Barbara und Hans sind schon vor Ort und bald stößt der Rest unserer Wandergruppe dazu: Renate, Deddi, Gabi, Roli und Rudi.
Es gibt wiederum die übliche Willkommensjause samt erfrischenden Getränken von unseren sympathischen Gastgebern sowie ihren Töchtern, welche tatkräftig mithelfen. Es folgt ein Spaziergang an der Strandpromenade, ehe wir abends mit Suppe, leckeren Fleisch- und Fischgerichten samt Beilagen sowie Obst verwöhnt werden. Nachts treibt die Bora, bekannter kalter Fallwind, ihr Unwesen und fegt ums Haus und über das Meer.
Paklenica – kleinere Wanderrunde am Fuße des Velebit-Gebirges
Die Gruppe entschließst sich am heutigen Sonntag des 24. September nach dem Frühstück borabedingt zu einer bereits bekannten dreistündigen Runde am Fuße des Velebit-Gebirges zur Kleinen – Mala – Paklenica-Schlucht und in die Ortschaft Seline, sowie entlang des Meeres retour. Eine Kaffeepause samt Süßem ist ebenso inkludiert wie ein Stopp beim uns bekannten Wehrturm – Vecka Kula. Auf Antes Pensionsterrasse klingt unser Tag danach bei Sonnenschein aus.
Rundwanderung durch die Mala Paklenica-Schlucht
Morgens am 25. September werden die Rücksäcke vorbereitet und die Wanderschuhe geschnürt. Eine anspruchsvolle mehrstündige Tour führt uns – das sind Renate, Deddi, Rudi, Barbara, Hans, Chris und ich – in die Mala Paklenica. Ante fällt aus gesundheitlichen Gründen leider aus und Gabi, Roli, Christine und Rupert wählen eine etwas kürzere Tour mit weniger Höhenmetern. Bereits vor einigen Jahren hat es unsere Wandergruppe auf diese Route verschlagen, waren wir schon damals von der rauen Schönheit der Berglandschaft und den tollen Ausblicken auf das Meer fasziniert.
Am Nationalparkeingang startend, führt unser Weg über teils mannshohe Steine kletternd, vorbei an wildromantischer Vegetation stetig bergan und bald blicken wir zurück auf das Meer unter uns. Wir passieren eine Höhle und legen eine längere Passage durch ein ausgetrocknetes Flussbett zurück. Am höchsten Punkt der Tour gibt es eine kleine Rast, danach wandern wir durch Wald und vorbei an einer alten Kirchenruine in weitem Bogen stetig talwärts und auf steinigem Weg und von Windböen begleitet. Nach lohnenden Fotos mit grandioser Aussicht erreichen wir wieder besiedeltes Gebiet und unseren Ausgangspunkt am Eingang des Nationalparks – Nacionalni Park Paklenica. Nach dieser anspruchsvollen Tour werden wir abends von Spomenka und Ante mit Suppe, Wolfsbarsch sowie leckeren Fleischgerichten verwöhnt.
Obwohl so manches lädierte Knie, überdehnter Knöchel, sowie Schrammen an Armen und Beinen zurückblieben, war es eine ganz tolle Wanderung mit 21 km und rund 800 Höhenmetern, (die Steine entlang des Weges haben wir nicht gezählt) , ehe wir erschöpft, aber auch stolz ins Reich der Träume versinken.
Wanderung auf die Hochebene, Berghaus Njive
Am 26. September startet ein Teil der Gruppe vormittags vom Parkplatz zu Fuß hinauf auf die Hochebene Veliko Ruino und in weiterer Folge zu Antes und Michaels Berghaus Njive, wo mittags der Rest der Gruppe und Pensionsgäste über einen kürzeren Weg durch ein lichtes Laubwäldchen und entlang von Wiesen dazustoßen. Antes Vater Michael hat indes schon Gegrilltes vom Fleisch, Huhn und Gemüse, Brot und Salate sowie Limo, Bier, Wein und Liköre vorbereitet. Heiter und ausgelassen ist die Stimmung in bunter Runde bei strahlendem Sonnenschein und jeder lässt sich das Mahl gut schmecken.
Anschließend wandern wir durch den kleinen Laubwald zurück zu den Autos am Parkplatz. Ein erfrischendes Bad im Meer sowie ein geselliger Abend mit Plaudern und Kartenspiel rundet unser Programm noch ab.
Naturpark Vraner See, Küstenstädtchen Biograd na Moru
Am 27. September startet die gesamte Gruppe mit den Autos zum seit 1999 geschützten Naturpark Vraner See – Vransko Jezero –, eines der letzten mediterranen Natur- und Vogelparadiese mit großen Fischreichtum. Wir parken beim Informationszentrum am Gipfel der Anhöhe Kamenjak nahe der Chapel of all Saints aus 1995. Auf einem in Karststein und Macchia-Vegetation eingebetteten Rundweg präsentieren sich uns unvergessliche Ausblicke hinab auf den größten See Kroatiens, die Kornati-Inselgruppe und das Meer. Bei prächtigem Wetter bieten sich viele lohnende Fotomotive, und auf Schautafeln erfahren wir zudem Interessantes zu Fauna und Flora.
In einer traditionellen Konoba gibt es Erfrischung bei Kaffee, Limo und Pivo, danach fahren wir vorbei an der Karawanserei Maskovicá Han, dem letzten Denkmal ziviler islamischer Architektur in Europa, wo heute ein Hotel untergebracht ist.
In weiterer Folge geht es über die schmale Landzunge Modrave zwischen See und Meer entlang ausgedehnter Olivenhaine in die Küstenstadt Biograd na Moru, welche auf einer kleinen Halbinsel gelegen, im 11.Jh als Sitz der kroatischen Könige diente. Bei heißen 29° C flanieren wir der Strandpromenade entlang, wo heute ein Radrennen stattfindet, und blicken zum Stadthafen. Im bereits bekannten Bistro Europa gibt es zur Stärkung Pizzen, Tagliatelle Pesto Genovese, Fischsuppen sowie Ćevapčići und wir beobachten das Geschehen vor Ort sowie einlaufende Boote und Schiffe. Durch die Altstadt und entlang alter Mauerreste, vorbei an der Klosterkirche St. Johannes und durch schmale Gässchen kehren wir nach einem leckeren Eis zu unseren Autos und zu Antes Pension zurück.
Wanderung über das Berghaus Njive in die große – Velika – Paklenica Schlucht
Ein Teil der Gruppe startet am 28. September zeitig zu einer Wanderung beginnend am Parkplatz in 570 m Höhe. Vorbei an Antes Berghaus Njive, wo es bei heißen 29°C eine kleine Jause gibt, geht es in großem Bogen Richtung Velika Paklenica über einen lichten Buchenwald mit Fotostopp. Vom Aussichtspunkt Vidikovac genießen wir unterwegs imposante Ausblicke ins Gebirge, ehe es im Rasthaus Planinarski Dom Paklenica auf 480 m Essen und Getränke zur Stärkung gibt. Vorbei an Kletterern in senkrechten Wänden gelangen wir abschließend zum Eingang des Nationalparks, wo schon vorsorglich morgens ein Auto abgestellt wurde, und eine eindrucksvolle, fünfzehn Kilometer lange 4,5 Stunden-Wanderung ihr Ende findet.
In der Pension treffen wir abends auf Christine, Rupert, Gabi und Roli, welche heute am Krupa-Fluss entlanggewandert sind, und werden von Spomenka und Ante mit Wolfsbarsch, Pommes, Mangold und Kuchen verwöhnt.
Wasserfälle im Nationalpark Krka, Städtchen Skradin
Ein schöner Tagesausflug führt uns am 29. September zusammen mit Barbara und Hans in den 1985 gegründeten Nationalpark Krka am Flussabschnitt der Krka zwischen Knin und dem Städtchen Skradin mit seinen zahlreichen Wasserfällen. Zudem bietet er Lebensraum für 860 Pflanzen- und 220 Tierarten. Wir parken unser Auto in Skradin und starten nach einer Kaffeepause in 25-minütiger Bootsfahrt zu den Krka Wasserfällen, einem Geflecht verschiedenster Katarakte inmitten einer außerordentlich reichlichen Fauna und Flora.
Auf einem rund zwei Kilometer langen Fußgängerpfad erkunden wir über Brücken, Rauwacken- (poröse Kalkstein-)Becken und Wasserbiotopen die Gegend und passieren die ausgestellten alten Turbinenräder des Wasserkraftwerkes sowie eine Wassermühle. Am längsten und meistbesuchten Wasserfall, Skradinski buk, fließt das Wasser auf einer Länge von 800m, und einer Breite von 200 bis 400m über siebzehn Stufen in ein seichtes Becken hinab. Auch auf der Aussichtsterrasse am Imperial Belvedere, 1875 zu Ehren Kaiser Franz Josefs I. errichtet, folgen weitere lohnende Fotomotive. Schwer beeindruckt tauchen wir ein in dieses Naturparadies großer Artenvielfalt und sind vom Fisch- und Vogelreichtum sowie den zahlreichen endemischen Pflanzen begeistert.
Anschließend kehren wir mit dem Ausflugsboot zurück nach Skradin, stärken uns im Restaurant Skafet mit Salaten, Brot, Pivo, Kaffee und Eis und unternehmen danach einen Spaziergang durch das verträumte Städtchen bunter restaurierter Häuser, vorbei an Rathaus, der Kirche Mariä Geburt und der orthodoxen Kirche.
Abends verwöhnt uns Ante in der Pension mit Suppe, Goldbrasse, Gemüse, Pommes und Trauben. In geselliger Runde klingt unser letzter Urlaubstag zu später Stunde aus.
Abschied nehmen
Unser Urlaub neigt sich dem Ende zu und schön langsam heißt es am 30. September Abschied nehmen. Nach einem letzten Frühstück auf der Terrasse checken wir in der Pension aus, verbleiben jedoch am heutigen Samstag noch in der gemütlichen Campingplatz-Anlage unter schattenspendenden Pinien, flanieren entlang der Uferpromenade zu Kaffee und Süßem und genießen die Beschaulichkeit vor Ort. Nach der Bora zu Wochenbeginn ist das Meer nun spiegelglatt und wir sichten Möwen, vorbeifahrende Boote und vereinzelte Badegäste im Wasser. Barbara und Hans klappen ihr Dachzelt ein und entschließen sich abschließend zu einem Besuch der Stadt Zadar, während der Rest der Gruppe nach und nach die Heimreise antritt.
So sind wir die Letzten vor Ort, entspannt schreibe ich am Reisebericht und schwelge in schönen Erinnerungen. Bei spätsommerlichem Wetter hatten wir eine wahrlich unvergessliche Zeit zusammen – anfangs in Zweisamkeit auf Lošinj und Cres, und in der Folge im Kreis unserer wunderbaren Wanderfreunde. Ein herzliches Dankeschön an euch alle, dass ihr uns auf Touren in die mystische Welt des Velebit-Gebirges und zum Sightseeing begleitet habt, sowie für die gemütlichen und fröhlichen Abende in der Pension.
Hvala lijepa – ein herzliches Dankeschön ebenfalls an euch liebe Spomenka, Ante und Michael sowie an eure tatkräftig unterstützenden Töchter für die unvergesslichen Tage in eurem Haus, für eure liebevolle Betreuung und Bewirtung. Wir werden gerne daran zurückdenken, nun wo ein weiterer gelungener Kroatienurlaub zu Ende geht. Nachmittags treten wir unsere Heimreise an und erreichen gegen 21 Uhr die Wiener Heimatstadt.
Lošinj – Cres – Nationalpark Paklenica – Vraner See – Biograd na Moru – Krka Wasserfälle – Skradin