Sardinien – zweitgrößte Insel im Mittelmeer

Unser Familienurlaub führt uns in die schmucken Städte und Küstenorte Alghero, Castelsardo, Stintino und Bosa, zur Punta Giglio und den heißen Quellen der Terme di Casteldoria, in das Nuraghen-Tal und die Steineichenwälder des Monte Ferru, nach Oristano und Cabras, zur Burgruine Casteddu Etzu, sowie in die Hauptstadt Cagliari

Torre de Sant Jaume, Alghero

Sardinien – unwillkürlich denkt man an paradiesische Strände, glasklares Wasser, unberührte Natur, die raue Welt der Berge und Klippen, idyllische Küstenorte, geschichtsträchtige Stätten, Delikatessen der italienischen Küche und gastfreundliche Menschen. Seit 1948 Autonome Region innerhalb Italiens, ist das italienische Sardegna zweifelsohne eine Insel mit besonderem Flair.

Am 23. Oktober bringt uns ein Airbus A320 in die nordwestliche Küstenstadt Alghero in der Provinz Sassari, wo wir um 15 Uhr 40 bei sonnigen 26°C am Aeroporto Alghero landen, unseren Leihwagen Fiat Punto Hybrid übernehmen und uns auf den Weg zum Quartier machen. Unser gemietetes Häuschen in der Residenza Uliveto Su Contu inmitten eines weitläufigen Gartens und umgeben von Olivenbäumen präsentiert sich als Oase der Ruhe etwas außerhalb Algheros. Hier werden wir bereits von unserer Tochter, Schwieger- und Enkelsohn sowie Hund Rio begrüßt, welche in ihrem Auto über die Fährverbindung Livorno-Olbia am Vortag angekommen sind. Sie haben die Insel bereits mehrmals kennengelernt und schätzen hier aufgrund des starken Fallwindes Mistral – maestrale – die guten Möglichkeiten zum Kitesurfen. Nach dem Einkauf im Supermarkt neigt sich unser erster Tag auf der Terrasse gemütlich zu Ende. Benvenuti – willkommen im Urlaubsparadies!

Alghero – katalanisch geprägte Küstenstadt

Am 24. Oktober wandeln wir vormittags mit Enkel und Rio entlang der prächtigen Uferpromenade Richtung Yachthaften von Alghero, einer Stadt mit katalanisch geprägter Vergangenheit und einst wichtiger Handelsplatz. In einer kleinen Bar gibt es Kaffee, Saft und Süßes mit Aussicht auf schnittige Yachten, welche das besondere Interesse unseres Enkels erwecken, während sich Tochter und Schwiegersohn ihren beruflichen Arbeiten widmen. Bei freundlichem Wetter steht auch der nahe Spielplatz im Park auf unserem Programm, ehe es in der örtlichen Markthalle – Mercado Civico – an der Via Sassari schmackhafte Teigtaschen Verdura und Carne, gefüllt mit Gemüse und Fleisch, zur Stärkung gibt.

Nachmittags fahren wir im Leihwagen der Küste nordwärts, vorbei an den Salzfeldern Tonara Saline, zum idyllisch an einer Landzunge gelegenen Fischerort Stintino. Von hier aus starten die Ausflugsboote zur nahen Nationalparkinsel Asinara und die Bevölkerung lebt hauptsächlich vom Fischfang. Im Ristorante Sanima gibt es erfrischende Getränke mit Blick auf den malerischen Hafen samt bunter Fischerboote, welchen wir danach erkunden.

Abschließend trefft sich die gesamte Familie zum Baden an der nahen Spiaggia la Pelosa am Capo del Falcone gelegen, einem Traumstrand glasklaren Wassers und oftmaliger Kulisse für Werbe- und Modeaufnahmen.

Naturpark Parco Regionale di Porto Conte, Punta Giglio

Ein Ausflug mit Enkel und Rio in besagtes Naturschutzgebiet steht am 25. Oktoberauf unserem Programm.  Unterwegs besichtigen wir die alte Steinbrücke Ponte Romano mit ursprünglich 24 Arkaden an der Laguna del Calich und einer antiken römischen Straße. Ebenso verschlägt es uns zum Torre Nuova in der Via Porto Conte, wo dem eine Zeitlang hier lebenden Dichter Antoine De Saint-Exupéry ein Museum gewidmet ist.

Danach wandern wir bei sonnigem Wetter im Nationalpark durch herrlich duftende Nadelwälder, während wir kaum Menschen vor Ort treffen. Unser Enkel hält ein Schläfchen im Buggy und Rio erkundet interessiert an der Leine die Gegend. Auch präsentiert sich uns ein spektakulärer Blick zur Punta Giglio. In der Quinto Elemento Societa Cooperativa gibt es bei inzwischen heißen 27°C ein Mittagessen: Käse und Wurstvariationen – Tagliere salumi e formaggi misti -, sowie ein leckeres Eis und erfrischende Getränke. Danach starten wir unseren Rückweg vorbei an Macchia, Nadelbäumen und Oleander und wir entdecken zur Begeisterung aller eine den Weg querende Landschildkröte.

Erneut trifft sich die Familie danach vereint zum Baden und Sonnen, diesmal an der einladenden Spiaggia di Mugoni. Glasklar und angenehm warm ist das Wasser, der Strand traumhaft und kaum besucht. In der Bar-Ristorante Le Ninfe gibt es gute Toasts, Limo und Bier und alle nehmen eine Erfrischung im Meer.

Altstadt von Alghero

Am heutigen Feiertag des 26. Oktober startet die gesamte Familie zur Besichtigung der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt. Durch eines der Stadttore und entlang enger Gässchen mit altem Kieselpflaster flanieren wir bei wolkenlosen 28°C durch die Innenstadt des früheren Alguer mit langer katalanischer Vergangenheit. Auf Empfehlung essen wir in der Trattoria Marco Polo an der Via Cavour delikaten Fisch samt Gemüse und ein Dessert, während sich unser Enkel an Spaghetti erfreut. Dazu gibt es Limo, Weißwein und Kaffee, ehe wir an massiven runden Festungstürmen entlangspazieren, über die Piazza Civica und vorbei an Kirchen und Palazzi mit eindrucksvollen Steinornamenten. Alte (zweisprachige) Straßenschilder mit Namen wie Calle Mallorca und Calle Barcelona erinnern noch an die spanisch-katalanische Vergangenheit.  

Abschließend gibt es Erinnerungs-Fotos mit Blick zum Hafen und auf Capo Caccia sowie ein Eis, ehe es wieder zurück in unser Häuschen samt Terrasse und großem Garten geht, wo wir uns sehr wohl fühlen. Unser Enkel erfreut sich an Schaukeln und Kinderhaus sowie am Spiel mit der kleinen Tochter der hier ebenfalls wohnenden Besitzer Caterina und David, während Rio die Gesellschaft der ansässigen Hunde genießt – Logan, Brigitte, Diana …. Ein weiteres Highlight bildet das angrenzende Gehege mit Ziegen und Schafen sowie ein kleiner Hühnerstall. Blühender Oleander und unzählige Olivenbäume vermitteln dieses spezielle mediterrane Gefühl inmitten des kinder- und tierfreundlichen Anwesens.

Bootsfahrt zur Grotta di Nettuno – Tropfsteinhöhle bei Alghero

Am heutigen 27. Oktober steht zuerst Enkel-Betreuung auf unserem Programm. Wir gehen erneut Richtung Altstadt mit dem obligatorischen Kaffee und Saft an der Uferpromenade. Danach bestaunen wir Drei schmucke Yachten im Hafen, bummeln ein wenig durch die Altstadt und stärken uns in der angesagten Bar Focacceria il Milese mit frisch zubereiteten belegten Brötchen bei Meeresblick.

Am Nachmittag unternimmt die Familie (mit Ausnahme von Rio und mir) einen Bootsausflug zur Neptungrotte – Grotta di Nettuno – in ein maritimes Schutzgebiet nahe dem Capo Caccia. Grandios ist der Blick von Bord zurück auf die Altstadt von Alghero, auf wuchtige Klippen und zur Grotte am Fuße einer 110 m hohen Felswand. Die nachfolgende Führung durch die Höhle gibt Einblick in eine Welt von urtümlichen Tropfsteingebilden und Kalksinterablagerungen. Beeindruckend präsentieren sich Stalaktiten und Stalagmiten im Hauptraum – Sala della Cupola. In der Grotte ist auch ein mit dem Meer verbundener Salzwassersee zu besichtigen. Abschließend geht es mit dem Boot wieder zurück in den Hafen von Alghero und während der Überfahrt werden sogar Delfine im Meer gesichtet.

Castelsardo – mittelalterlicher Burgberg, Museum, Kathedrale

Am 28. Oktober starten Chris und ich einen Ausflug in den Norden. Zuallererst passieren wir den Ort Sennori mit seinen verschachtelten, am Hang gelegenen Häusern und zahlreichen Weinkulturen. Hier wird vor allem Malvasia angebaut. Auch auf der Weiterfahrt entdecken wir bunte Blumen, Hibiskussträucher, Olivenbäume und Kakteen am Straßenrand und erreichen das schmucke Küstenstädtchen Castelsardo – die „Burg der Sarden“. Ursprünglich als Castel Genovese (Burg der Genuesen) entstanden, wurde sie zwischenzeitlich zum Castel Aragonese, zur Burg der spanischen Eroberer, ehe sie ihren jetzigen Namen erhielt.

Im Hafen gibt es in der Skipper’s Bar an der Piazzale del Porto Café und Süßes, danach starten wir zur Besichtigung der auf einem Hügel hoch über dem Meer gelegenen alten Festung. Über enge Gassen und Treppenwege gelangen wir zur schmucken Cattedrale di S. Antonio Abate samt Kirchturm mit bunten Majolika-Kacheln. Fulminant ist die Aussicht von der Panoramaterrasse auf die Stadt, zum Hafen mit seinen Booten und auf das türkisblaue Meer. Nach Besichtigung des Museums und vielen lohnenden Fotomotiven steigen wir hinab durch verwinkelte Gässchen und lassen uns in der Pizzeria da Frassau Pizza Calzone, Insalata Mista sowie Rosato della Casa, Roséwein, und Kaffee schmecken und freuen uns des Lebens.

Nach dem Essen geht unsere Fahrt landeinwärts in das Bergland der Angelona mit seinen weiten Ebenen und kleinen Dörfern. Unterwegs passieren wir den wuchtigen alten Genueserturm und blicken hinab zum Stausee Lago di Casteldoria sowie auf die weite Ebene von Valledoria.

Den Tagesabschluss bildet ein Abstecher zu den Thermalquellen Terme di Casteldoria, im Flusslauf des Coghinas nahe des Ortes Santa Maria Coghinas. Hier sprudelt aus dem kieseligen Untergrund heißes Heilwasser und lässt uns noch ein angenehmes Bad nehmen, während wir zum rötlichen Vulkangestein des Monte Ruju und Monte Ortigu blicken. Ein angenehmes und tolles Erlebnis und wir treffen dabei auch unsere Familie.

Strand bei Stintino, Salinen

Den 29. Oktober verbringen wir vormittags im Garten und unser Enkel spielt mit der Tochter der Besitzer im kleinen Kinderhaus, während die Hundeschar samt Rio herumtollt und die junge Generation arbeitet. Weiters steht für uns Drei Ziegen- und Schaffütterung am Programm, ebenso die Suche nach Eiern im kleinen Hühnergehege – hier inmitten dieser Idylle, wo die Liebe der Besitzer zu Natur und Tieren spürbar ist. Mittags kocht Opa Chris zur Freude aller Spaghetti für die Familie.

Danach geht es an den Strand von Stintino in der Nähe der Salinen – Spiaggia Le Saline –, wo Tochter und Schwiegersohn beste Bedingungen zum Kitesurfen vorfinden, während wir uns unserem Enkel und Rio widmen. Es folgt eine Zeit bunten Strandlebens mit Jause im Sand und zahlreichen Fotos, danach kehren wir in unser Quartier zurück.

Tal der Nuraghen – Trutzburgen aus der Bronzezeit  

Chris und ich starten am heutigen Sonntag des 30. Oktober einen Ausflug über die Ortschaft Siligo ins Tal der Nuraghen mit seinen vorgeschichtlichen Stätten und architektonischen Wundern. Im Valle dei Nuraghi tauchen wir in einen monumentalen Festungskomplex ein und erkunden die imposante dreieckige Nuraghe Santu Antine, eine von den insgesamt dreißig Trutzburgen aus der Bronzezeit, entstanden zwischen 1800 und 1450 v.Chr. Unsere Besichtigung führt uns zum 14,4 m hohen Zentralturm, durch ein Labyrinth dunkler Gänge und Treppen, vorbei an Schießscharten und Pechnasen und lässt uns in eine längst vergangene Zeit eintauchen, wo noch ohne Zuhilfenahme von Zement und anderer Hilfsmittel gebaut wurde.  

Nach einem kleinen Snack besichtigen wir die nahegelegene Nekropole Sant’Andria Priu, mit einfachsten Werkzeugen in den Felsen gehauene Gräber und einstige Wohnstätten inmitten eines grünen Tales mit Olivenbaum- und Oleanderbewuchs, sowie Pferden, Schafen und Kühen auf den Weiden.

Danach geht unsere Fahrt weiter an die Westküste in das bunte Städtchen Bosa, einen malerischen Ort an der Mündung des Temo gelegen, welcher mit seinen pastellfarbenen Häusern, grobem Kieselpflaster und mittelalterlichem Charme punktet. Wir parken am Fluss nahe der Ponte Vecchio, flanieren durch die Altstadt mit ihren kleinen Künstlerateliers und essen in der Bar Teatro an der Piazza Gioberti. Fleischplatte, Salat Caprese sowie ein kühles Bier munden bestens und gestärkt spazieren wir durch enge Gässchen am Fuße der alten Burg der Genuesen – Castello dei Malaspina.

Über die Piazza Costituzione und entlang des Temo-Ufers mit den zahlreichen Fischern geht es bereits in der Dämmerung zur Bosa Marina auf ein Eis in einer netten Strandbar. Während die Sonne über dem Meer versinkt, kehren wir mit vielen schönen Impressionen zurück zu unserem Häuschen.

Transfertag, Fahrt nach Cabras nahe der Provinzhauptstadt Oristano

Am 31. Oktober checken wir in unserem Häuschen in der Strada Vicinale Montagnese aus, wo wir uns inmitten des weitläufigen Gartens blühender Flora mit all seinen Tieren sehr wohlgefühlt haben. Wir nehmen Abschied von den Besitzern und den Hunden Logan & Co, welche uns regelmäßig einen Besuch abgestattet haben – schön war es hier inmitten eines idyllischen Paradieses. 

Nach einem letzten Besuch am palmengesäumten Lido di Alghero mit Eis, Kaffee, Croissants und Orangensaft verlassen wir die liebliche Küstenstadt und fahren im Konvoi der Westküste entlang südwärts zu unserer nächsten Unterkunft, welche sich im Fischerstädtchen Cabras nahe der Provinzhauptstadt Oristano befindet. Hier beziehen wir in der schmucken „Casa L’angolo fiorito“ ein geräumiges Appartement im Erdgeschoss samt Gartenanteil.

Nachmittags unternehmen wir einen Spaziergang zur nahen Lagune Stagno di Cabras und an den Golfo di Oristano, über die Piazza Stagno zur Chiesa di Santa Maria Assunta, sowie vorbei an blühenden Gärten mit Palmen, Bananenbäumchen und Rosenhecken.  

Ausflug in den Parco Sardegna in miniatura

Am heutigen Feiertag des 1. November unternimmt die gesamte Familie einen Ausflug ins ländliche Tuili zum Erlebnispark und Kinderparadies Parco Sardegna in miniatura. Zur Freude unseres Enkels starten wir zuallererst einen Rundgang durch den Parco delle miniature mit den berühmten Minibaudenkmälern der Insel und erkunden danach den Dinosaurierpark, Parco dei Dinosauri, untermalt mit den Stimmen der Urzeittiere. Weiter über das Vogelhaus, Voliera, und den Kakteengarten, steht auch der Spielplatz am Programm und wir fahren ebenso eine Runde im Miniaturzug und gönnen uns einen Snack. Die weitläufige Anlage verfügt ebenso über ein Planetarium, Aquarium und Astronomie-Museum.

Den Nachmittag nutzen wir zu einem Bummel in Oristano, am Eingang zur Campidano-Ebene gelegen, flanieren entlang der Stadtmauer und durch kleine Altstadtgässchen, vorbei am spätmittelalterlichen Turm San Cristoforo und der klassizistischen Kirche San Francesco. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 14. Jh, ehe sie unter spanischer Herrschaft an Bedeutung verlor. Abends geht es wieder heim in unser Appartement.

Halbinsel Sinis, Wachturm, Ausgrabungen von Tharros

Wir fahren am 2. November gemeinsam zur Halbinsel Sinis, Peninsula del Sinis, in ein Naturschutzgebiet außergewöhnlicher Flora mit Steilküste, idyllischen Stränden und Lagunen, und parken am Ende der Straße. Vorbei an der frühchristlichen Kirche San Giovanni di Sinis spazieren wir zum 50 m hohen Wachturm Torre di San Giovanni auf einer Anhöhe am Capo San Marco. Hier wächst viel wilder Anis und die Sicht zum Meer, an den Strand und zur Laguna di Mistras, ein Vogelparadies mit Reihern und Flamingos, ist beeindruckend. Auch können wir auf die unter uns liegenden Ausgrabungen von Tharros – area archeologica di Tharros – blicken, der größten punisch-römischen Stadt Sardiniens.

Im Chiosco Ristorante lassen wir uns Antipasto Misto di Mare, Risotto alla Pescatora, Ravioli al Pomodoro sowie gegrillte Meeräsche, eine Spezialität der Region, bestens schmecken. Danach trennen sich unsere Wege für den Nachmittag.

Während die Jungen zum Strand aufbrechen, fahren Chris und ich zum Sightseeing nach Oristano. Im Centro besichtigen wir den Torre San Cristoforo und die Chiesa San Francesco, passieren den Palazzo degli Scolopi an der Piazza Eleonora d’Arborea samt Statue, und gelangen zur Piazza di Duomo mit der Kathedrale Santa Maria Assunta und dem Museo Diocesano Arborense. An der Piazza Roma gibt es in der Bar La Dolce Vita Kaffee, Eis und Süßes, ehe wir wieder heimkehren.

Santu Lussurgiu, Cascata di Sos Molinos, Steineichenwälder am Monte Ferru

Am 3. November unternehmen Chris und ich einen Ausflug in nördlicher Richtung, vorbei an Schilf, Oleander- und Kakteengewächsen, Wiesen und Olivenhainen in das erloschene Vulkanmassiv des Monte Ferru. Unseren ersten Stopp legen wir in der Ortschaft Santu Lussurgiu ein, verkosten in der familiären Distillerie Lussurgesi bei warmen 26°C köstlichen Myrtenlikör – Mirto – und erstehen nette Souvenirs.

Danach fahren wir weiter zum versteckt liegenden Wasserfall Cascata di Sos Molinos am Mühlenbach, welchen wir auf einem Spaziergang über zahlreiche Treppen hinab in eine wildromantische Schlucht erkunden.

Auf der Weiterfahrt durch ein Gebiet starken Baumbewuchses mit den typischen Steineichenwäldern an den Hängen des Monte Ferru erreichen wir schließlich den 700 m hoch gelegenen Ort San Leonardo de Siete Fuentes. Die üppig grüne Gegend ist eine beliebte Sommerfrische der Sarden. Im Parco della Fiera an der Via della Fonti bestaunen wir Gänse im Teich und besichtigen die typischen sieben Quellen und Springbrunnen in einem Steineichenhain, wandeln über die Piazza Cavalier di Malta und vorbei an der alten Steinkirche San Leonardo de Siete Fuentes mit dem typischen Malteserkreuz.

Abschließend gibt es ein leckeres Essen im Ristorante Le Sorgenti mit Antipasti, Tagliatelle und sonstigen Köstlichkeiten der Region, ehe es wieder talwärts geht und wir uns mit der Familie am Strand von Putzu Idu – einem guten Platz zum Kitesurfen – treffen.

Nach teilweise verregnetem 4. November, welchen wir mit Enkelsohn und Rio am nahen Spielplatz und mit Spaghetti-Kochen verbringen, verschlägt es Chris und mich am

5. November nach dem Spielen und der Spazierrunde mit Rio bei nur mäßig warmen 20°C zu einem guten Mittagessen in Cabras in die Trattoria Sa Bell‘e Crabasa mit gegrilltem Oktopus und Fischplatte, Salat, Kaffee und Süßem, ehe wir den Rest des Tages mit der Familie bei Sonnenschein im blühenden Garten verbringen.

Ein Ausflug in die Hauptstadt Cagliari mit kulturellem Programm  

Am heutigen Sonntag des 6. November fahren Chris und ich morgens zur im Süden der Insel gelegenen Hauptstadt Cagliari, welche wir nach etwa eineinhalbstündiger Fahrzeit erreichen. Bereits vor rund 2700 Jahren entstand hier das von den Puniern gegründete Karalis an der Mündung des Campidano ins Meer. In Casteddu, wie die Sarden ihre Hauptstadt nennen, lebt nahezu ein Drittel aller Bewohner, während für die Cagliaritaner damit nur ihr Burgberg (Castello) auf einem Felsplateau gemeint ist.

Nach dem obligatorischen Espresso samt Süßem starten wir unser Besichtigungsprogramm. Es führt uns vorbei am Justizpalast und der Piazza Republica sowie durch die Via Giuseppe Garibaldi. Unterwegs durch die saubere Stadt, bewundern wir blühende Vegetation, Kakteen und Palmen und empfinden die sonntägliche Ruhe als sehr angenehm. Wir passieren die Piazza San Giacomo samt Kirche und steigen hinauf zur Piazza Giovanni Marghinotti. Durch enge Gässchen und einen kleinen Park mit Palmen- und Baumbewuchs gelangen wir schließlich in einem der typischen Fahrstühle – Ascensore – hinauf Richtung Castello zu einer ersten Terrasse, wo uns Cagliari und das Meer bereits im Sonnenschein zu Füssen liegt. Über weitere Stufen geht es hinauf zur Piazza Goffredo Angioni sowie zur Bastione S. Remy aus dem 19. Jh. Schicke Palazzi säumen unseren Weg, ehe wir den Dom Santa Maria di Castello, il Duomo, an der Piazza Palazzo erreichen – ein beeindruckender Bau aus dem 13. Jh mit weißer Marmorfassade und -kanzel sowie imposanter Krypta mit 300 Grabkammern. Ebenso besichtigt werden kann das angeschlossene Musei im Cagliari Palazzo di Citta. Wir passieren den Palazzo Regio und blicken von der Aussichtsterrasse auf die Flamingo-Lagune. Fulminant ist die Sicht von der Piazza dell’Indipendenta samt Torre di S. Pancrazia an der höchsten Stelle auf die Hauptstadt Cagliari, welche mit ihren Kunstschätzen zweifelsohne einen Besuch wert ist.

In einem der Altstadtgässchen gibt es zur Stärkung köstliche Nudelgerichte im Pablo Caffe an der Via Pietro Martini, danach steigen wir hinab durch die Viale S. Ignazio da Laconi und vorbei am Amphitheater zum Botanischen Garten – Orto Botanico. 1866 gegründet, führt er uns in eine subtropische Welt sardisch mediterraner Flora mit Wasserfall, Kakteen, Schirmpinien und Palmen. Beinahe die einzigen Besucher vor Ort, erkunden wir ebenso die Zisterna Romana – römische Zisterne –, ein beleuchtetes Höhlensystem. Schließlich verlassen wir das grüne Idyll und flanieren am Hafen entlang, zur Stazione Maritima und vorbei am Platz Largo Carbo Felice mit seinen Arkaden retour zu unserem Auto. Es war ein wunderbarer Tagesausflug in eine wahrlich sehenswerte Stadt.

Alte Burg Casteddu Etzu, Ortschaft Cuglieri

Während sich unsere Familie am 7. November der Besichtigung der Hauptstadt widmet, fahren wir zusammen mit Rio in das grüne Hinterland der Insel. Mit nördlichem Kurs entlang der Küste passieren wir einige alte Wehrtürme – Torre -, danach geht es entlang Gebüsch, Wiesen und Bäumen bei wolkigen 20° C Richtung der auf einem Basalthügel gelegenen alten Burg Casteddu Etzu, welche im 12. Jh als Grenzbefestigung erbaut wurde. Wir parken am Straßenrand und steigen über zahlreiche Steinstufen den etwa 20-minütigen Weg empor. Auf der Anhöhe bietet sich uns eine wunderbare Aussicht, während wir die Reste der Außenmauern, Türme und Zisternen des ehemaligen Castello del Montiferru besichtigen und fotografieren. Abschließend genießen wir noch den Panoramablick zum Meer, auf bewaldete Berghänge und ins nahegelegene Cuglieri, welches wir auf der Weiterfahrt erkunden.

Das kleine, 450 m hoch am Hang gelegene Bergdorf Cuglieri punktet mit sardischer Authentizität, drei Kirchen, kleinen Gässchen und Treppen, sowie reichlichen Olivenbäumen an den Westhängen des Vulkanmassivs und ist bekannt für sein hochwertiges Olivenöl. In der Bridge Snack Bar gibt es Backhuhn, Salat und Wurstplatte zur Stärkung, ehe wir zur Besichtigung starten. Vorbei an den Kirchen San Leonardo und Santa Croce, geht es zur hoch oben liegenden Basilica Santa Maria della Neve aus dem 14. Jh. Sehenswert ist auch der angeschlossene Friedhof mit geschmückten Gräbern, und vom Kirchenplatz aus präsentiert sich uns erneut ein schöner Ausblick hinab zum Meer und auf eine friedvolle Landschaft. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein und sind manche der Häuser sanierungsbedürftig. Schließlich verlassen wir das urtümliche Bergdorf über enge Gässchen mit altem Steinpflaster und kehren zurück in unser Quartier.

Am 8. November trennen sich unsere Wege. Morgens verlassen Tochter, Schwieger- und Enkelsohn mit Rio das liebliche Cabras in Richtung San Teodoro an der Ostküste – ein guter Platz zum Kiten-, wo sie noch eine Nacht vor der Heimfahrt verbringen möchten.

Und da sind sie nun dahin, unsere Lieben …. Schön, dass ihr uns den Impuls gegeben habt diese Insel im Zuge unseres Drei-Generationen-Urlaubes erstmals zu erkunden. Wir werden Sardinien sicherlich erneut bereisen und uns noch unbekannte Sehenswürdigkeiten ansehen.

Chris und ich verbleiben tagsüber in unserem Appartement und verbringen bei wolkenlosem Wetter und Vogelgezwitscher einen schönen Tag im blühenden Garten, umgeben von Strelitzien Limettenbäumchen, Asparagus und Ficus. Bei Sonnenschein unternehme ich einen Spaziergang, vorbei am Municipio di Cabras und der Chiesa dello Spirito Santo, sowie der Portale di Donna Annetta am Corso Europa. Ein letztes Mal passiere ich den altbekannten und beliebten Spielplatz, tauche ein in die Beschaulichkeit des Ortes, den Duft von Oleander, Hibiskus und Nadelbäumen und schwelge in schönen Erinnerungen.

9. November: Am Morgen checken wir in der zentralen Casa L’angolo fiorito“ aus, wo wir uns alle sehr wohlgefühlt haben. In zweistündiger Fahrzeit geht es durch eine lieblich grüne, in morgendlichen Dunst eingehüllte Landschaft zurück in den Norden zum Aeroporto Alghero-Fertilia, wo wir unseren Leihwagen retournieren. Pünktlich um 13 Uhr 05 hebt unsere Maschine der Ryan Air mit Kurs auf Wien ab, und wir verlassen die zweitgrößte Insel des Mittelmeeres mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck, ehe wir um 14 Uhr 40 in Wien bei neblig kühlen 9°C landen.

Grazie mille unserer wunderbaren Familie für die unvergesslichen Tage unter südlicher Sonne in unserem gemeinsamen Sardinien-Urlaub. Wir hatten eine tolle Zeit auf dieser sehenswerten Insel mit dem besonderen süditalienischen Flair.

Arrivederci Sardegna! Torneremo di nuovo – Wir werden wiederkommen ….