Das junge dynamische Land mit etwa zwei Mio. Einwohnern, welches man eher von der Durchreise in den Süden kennt, liegt im Herzen Europas und südlich unserer Heimat. Es vereint die Alpen, das Mittelmeer und die Pannonische Ebene und zeichnet sich durch vielfältige Kultur und Landschaften aus. Berge, Seen, das Meer mit 46 km Küstenlinie, Burgen, Höhlen und mittelalterliche Städte umgeben von einer grünen Natur vermitteln mannigfaltige Eindrücke. Beachtliche 60% des Landes sind von Wald bedeckt, es gibt über 100 km an Wanderwegen und die höchste Erhebung bildet der 2.864 m hohe Triglav. Mehr als ein Drittel der Republik Slowenien gehört zudem zur Natura 2000, einem europaweiten Netz besonderer Schutzgebiete.
Nach dem Zerfall Jugoslawiens erklärte sich Slowenien 1991 unabhängig, trat 2004 der Europäischen Union bei und führte 2007 den Euro als Zahlungsmittel ein.
Bled – beliebter Ferienort in den Julischen Alpen
Am 20. Mai starten wir morgens mit dem Auto auf südlichem Kurs und erreichen nach fünfeinhalbstündiger Fahrzeit den eleganten Ferienort Bled in den Julischen Alpen – bekannt für mildes Klima und heilende Thermalwasser. Schon der große slowenische Dichter France Preseren pries ihn einst als Paradies auf Erden, und gerne wird er mit seiner lieblichen Inselkirche als romantische Hochzeits-Location gewählt. Am Ufer des Sees – Blejsko Jezero – stärken uns im Restaurant Arbor mit Polenta, Ravioli sowie einem kühlen Pivo und gewinnen erste Eindrücke.
Dober dan – guten Tag und willkommen in Slovénija! Nach dem Essen spazieren wir entlang der Uferpromenade und gönnen uns zum Kaffee die im Land typische Cremeschnitte – Kremšnita – samt Seeblick. Im nahen Ort Selo pri Bledu beziehen wir unser behagliches Zimmer im Nature Hotel Lukanc, ehe sich unser erster Urlaubstag auf der Terrasse mit Blick in die grüne Natur zu Ende neigt.
Savica-Wasserfall, Gletschersee Bohinjsko Jezero
Ein Ausflug ins Umland von Bled führt uns am 21. Mai in den Triglav-Nationalpark, einen der ältesten in Europa. Zuerst erkunden wir den 80 m hohen Wasserfall Slap Savica auf einer beeindruckenden Wanderung durch die von Karsthöhlen durchzogene Savica-Schlucht oberhalb des Bohinj-Tales. Durch Waldpassagen und über Steinstufen steigen wir das Gebirge empor, ehe es beim Wasserfall einige Erinnerungsfotos gibt und wir zudem bei Sonnenschein mit einem tollen Ausblick belohnt werden.
Nach dem Abstieg und einer kleinen Stärkung fahren wir in die hübsche Ortschaft Bohinj, am gleichnamigen Gletschersee Bohinjsko Jezero gelegen und vom Berg Vogel überragt. Das Gebiet ist bei Wanderern, Schi- und Kajakfahrern sehr beliebt. Während eines Stopps am Ufer spazieren wir über die alte Steinbogenbrücke und besichtigen am Ostufer die St. Johannes Kirche – Cerkev Sv. Janeza Krstnika – mit ihren typischen Fresken aus dem Jahr 1300. Im kleinen Ort Ribcev Laz mit 100 Einwohnern und alter Dorfkäserei gibt es in der Gostilna Rezic Čevapčiči und Naturschnitzel sowie kühles Pivo auf der Terrasse. Und wiederum blicken wir bei Sonnenschein in eine üppig grüne und bewaldete Landschaft. Nach einem gelungenen Tag kehren wir in unser Hotel zurück.
Bled – See mit romantischer Inselkirche, Burg Blejski Grad
Von Selo starten wir morgens am 22. Mai nach dem Frühstück zu Fuß Richtung Bleder See zu einer sechs Kilometer langen Umrundung entlang der Promenade. Unterwegs passieren wir die schmucke Vila Bled, Expräsident Titos frühere Residenz, wo heute ein Hotel untergebracht ist. Bei einer Rast am Westufer gibt es bei angenehmen 24°C Kaffee und Kuchen mit Seeblick und zu den typischen Pletna-Booten, ehe wir unsere Runde fortsetzen und zur auf einem Steilfelsen gelegenen Burg hochsteigen – Blejski Grad. Vor toller Alpenkulisse besichtigen wir die Anlage samt Kirche und Museum und genießen den Ausblick auf den See und zur Inselkirche. Alte Ritterrüstungen und Schmuck geben zudem einen guten Einblick in die Geschichte.
Schließlich wandern wir talwärts und starten im Boot zur Insel Blejski Otok. Wir besichtigen die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt – Cerkev Marijinega vnebovzetja -, auch erreichbar über 99 Stufen, sowie den Glockenturm Razgledni zvonik z nihajno uro, dessen Geläut als Symbol für erfüllte Wünsche gilt. Ein angeschlossenes Museum gibt zusätzliche Einblicke. Im Boot kehren wir an Land zurück, vollenden unserer Seeumrundung und genießen ein Essen in der Abendsonne.
Škofja Loka – mittelalterliches Städtchen mit Burganlage
Am 23. Mai checken wir nach dem Frühstück in Selo aus und fahren weiter Richtung Sloweniens Landesmitte. Während eines Stopps im charmanten, am Sora-Fluss gelegenen Škofja Loka – deutsch Bischofslack -, erkunden wir das Städtchen mit mittelalterlichem Flair, bunten Fassaden und fast intaktem Stadtkern. Ein Rundgang führt uns durch enge Gässchen und entlang der Stadtmauer mit ihren fünf Toren aus dem 14. Jh. Der Name Bischofslack erinnert an die deutsche Gründung des Ortes, das Stadtrecht erhielt er im Jahr 1310. Am Burghügel begrüßt uns die Burganlage – Loški grad – mit ihrer mächtigen Silhouette samt Museum und kleinem Garten mit schöner Aussicht. Danach flanieren wir bei warmen 27°C durch die Hauptstraße zum Mestni trg mit seinen bunten Häuserfassaden aus dem 15.-17. Jh und zur Spitalskirche. Am oberen Marktplatz gibt es im Schatten einer ausladenden Linde Kaffee und für Chris die mittlerweile obligatorische Cremeschnitte, ehe wir über die bogenförmige Kapuziner-Steinbrücke wieder zum Auto zurückkehren und unsere Fahrt Richtung slowenischer Hauptstadt fortsetzen.
Abends checken wir im zentralen Stadthotel Slamic in der Kersnikova ulica ein. Erste Impressionen der Stadt Ljubljana mit rund 290.000 Einwohnern und 2016 als Europas Umwelthauptstadt – Green City – ausgezeichnet, gewinnen wir während einer 45-minütigen Bootsfahrt am Fluss Ljubljanica. Unterwegs bewundern wir restaurierte Häuser mit Barock- und Jugendstilfassaden. Abschließend stärken wir uns am Ufer kulinarisch in der Restavracija & Pizzeria AROMA, danach kehren wir gerade noch trockenen Fußes zum Hotel zurück, da bereits dunkle Gewitterwolken herannahen.
Ljubljana – die „Geliebte“, 2016 zur grünen Hauptstadt Europas gekürt
Nach unserem Frühstück im stilvollen Hotel steht am 24. Mai Sightseeing am Programm. Jung und trendig punktet die grüne Hauptstadt Ljubljana – deutsch Laibach – mit Weltoffenheit, Sauberkeit, Gemütlichkeit und ist der pulsierende Magnet des Landes. Die Hälfte der Stadt besteht aus Wiesen und Parks und das Zentrum gilt als autofrei. Freundlich und liebenswert sind zudem seine Bewohner, hat das Land sLOVEnija doch sogar die Liebe in seinem Namen.
Bei bedecktem Wetter erkunden wir heute Universität und St. Jakobs Kirche, queren den Fluss Ljubljanica und flanieren durch die Altstadt restaurierter Häuser mit kleinen Geschäften, Galerien und Restaurants. Vorbei am Stadtplatz mit dem Rathaus, gelangen wir zur barocken, 1262 erstmals erwähnten Kathedrale – Stolna Cerkev Sv. Nikolaja – mit kunstvoll verzierten Bronzetüren. Wir passieren die vom Architekten Joze Plecnik erbaut Markthalle am Flussufer und stärken uns am weitläufigen Marktplatz – Trznica – unter Bäumen und Arkaden mit delikaten Fischgerichten, Salat und Pommes sowie frischem Obst.
Danach geht es zur markanten Drachenbrücke – Zmajski most – und ans andere Flussufer, vorbei an trendigen Kneipen, Arkaden und Bäumen. Elegant präsentiert sich die ebenso von Plecnik entworfene Drillingsbrücke – Tromostovje – mit kunstvollem Geländer und Treppen am Prešeren-Platz, eine weitere markante Sehenswürdigkeit der Stadt. Da die mittlere Brücke für die damalige Straßenbahn zu schmal war, wurde sie rechts und links um weitere Brücken erweitert.
Es folgen Hauptpostamt und Franziskanerkirche, danach besichtigen wir den im Jahr 1933 mit siebzig Metern höchsten Wolkenkratzer Südosteuropas – Nebotičnik. In luftiger Höhe im 11. Stock gibt es abschließend in der Rooftop-Bar Kavarner Nebotičnik Kaffee, Tee sowie Süßes mit Blick auf den Burgberg und zur Altstadt.
Schlossberg Grajski Gric mit Burganlage
Zu Fuß geht es heute, am 25. Mai, auf den Grajski Grič, welchen man alternativ mit der Standseilbahn erreichen kann. Auf unserem Programm steht die Besichtigung der mittelalterlichen Burg, Ljubljanski Grad, – eine ehemalige Wehranlage aus dem 12. Jh und Ljubljanas größtes Erbe der Vergangenheit. Oben angekommen, erwartet uns ein interessantes System aus Mauern, Burgturm, St. Georgs-Kapelle und Gefängnis. Eine Multimediashow, sowie ein Geschichts- und Puppenmuseum vermitteln einen guten Einblick in die damalige Zeit.
Im Burghof folgt bei wolkigen 23°C eine Stärkung mit Kaffee und Kuchen, ehe wir vom Aussichtsturm einen beeindruckenden Ausblick auf die zu Füssen liegende Stadt und das grüne Umland mit den zahlreichen Bergen genießen. Auch zum ehemals höchsten Gebäude Nebotičnik mit der Rooftop Bar blicken wir, wo wir tags zuvor noch gesessen sind. Vorbei am fünfeckigen Turm und der Galerie mit Geschichtlichem verlassen wir das Burggelände, spazieren im Grünen bei warmen 24° C durch die Avenue – Drevored -, zum Peasant Rebellion Monument, sowie durch die alte Wehranlage Plečnikov Šance und steigen hinab zur Altstadt.
Bei Sonnenschein folgt ein Essen am Markt, danach flanieren wir vorbei an der Oper und National-Galerie zum weitläufigen Areal des Tivoli-Parks mit Alleen, Promenden und Blumenfeldern sowie dem Schloss Tivoli. Im Lokal Colnarna Park Tivoli stoßen wir mit Martini auf den gelungenen Tag an, während wir zum blühenden Seerosenteich blicken.
Gestüt Lipica – italienisch Lipizza, Küstenstadt Piran
Wir checken am 26. Mai im Hotel aus und verlassen das liebliche und empfehlenswerte Ljubljana, wo es uns sehr gefallen hat. Auf unserer Weiterfahrt Richtung Meer legen wir einen Stopp in Lipica nahe der italienischen Grenze ein, um uns der Besichtigung des weltberühmten Gestüts zu widmen. 1580 von Erzherzog Karl gegründet, weist es eine langjährige Tradition auf, widmete man sich hier der Zucht und Ausbildung zu anmutigen Reitpferden für die Spanische Hofreitschule am kaiserlichen Hof in Wien.
Auf einem Rundgang durch das weitläufige Anwesen erfahren wir Interessantes über die Tradition des Gestütes und das Leben dieser berühmten Lipizzaner-Pferde. Kraftvoll, elegant und lernfähig beschrieben, werden sie als schwarze Fohlen geboren und wachsen erst mit etwa sechs bis acht Jahren zu weißen Pferden heran. Etwa 200 der besten Pferde werden letztlich dressiert, vollführen zu Musikbegleitung anmutige Kapriolen und weitere Kunststücke. Auf den Koppeln und in den Stallungen haben wir hautnahen Kontakt zu den Tieren, können bei der Fütterung zusehen und sogar die ältesten Stallungen vor Ort besichtigen. Am Areal angeboten werden ebenso Aufführungen der klassischen Reitschule, Kutschenfahrten sowie Ausritte ins Gelände.
„Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ (Friedrich von Bodenstedt)
Nach der Besichtigung steuern wir das letzte Ziel unserer Reise an – die Küstenstadt Piran. In malerischer Lage auf einer spitzen Landzunge und von einer alten Stadtmauer umgeben, gilt sie als Heimat des Violinisten und Komponisten Giuseppe Tartini. Wir checken im schmucken Hotel Piran, einem über 100 Jahre alten Bau mit Jugendstilelementen direkt am Meer und der Uferpromenade ein. Abends essen wir in einem netten Lokal Fischsuppe, Shrimps-Risotto, Mozzarella-Tomaten und trinken Weißwein mit Blick über den Golf von Triest zur italienischen Stadt Grado. Danach flanieren wir entlang des Meeres und durch denkmalgeschützte Gässchen im autofreien Zentrum. Dienlich ist ein zwischen Ortsrand und City pendelnder Shuttlebus. Ein Sundowner auf der hauseigenen Dachterrasse mit Blick zur Marina rundet unser heutiges Programm noch ab.
Bereits vor vielen Jahren hat es uns mit unseren Kindern im Wohnmobil hierher auf eine Kurzvisite verschlagen, waren wir schon damals vom mediterranen Flair und der venezianischen Architektur begeistert.
Piran – Tartini-Platz, alte Stadtmauer, Kathedrale St. Georg
Nach dem Frühstück am 27. Mai auf der Hotelterrasse mit Meerblick queren wir den schönsten Platz der Stadt mit dem Denkmal des Künstlers – Tartinijev Trg –, und gehen auf der Uferpromenade ins nahe Portorož, einen Erholungsort mit Thermalbädern und Wellnesszentren, wo wir Kaffee und Kuchen zu uns nehmen. Auf dem Rückweg gibt es im Restaurant Riviera Adriatic noch köstliche Fischplatte, Pommes, Mangold und Salat, während wir auf vorbeifahrende Boote, Möwen sowie den kroatischen Küstenort Savudrija auf der nächsten Halbinsel blicken.
Nachmittags steigen wir bei sonnig heißen 29°C in den Stadtteil Marcana hoch und zu den sehenswerten Überresten der alten Stadtmauer aus dem 15./16. Jh. Umgeben von mediterraner Vegetation, Pinien, Feigenbäumen, Zypressen und Oleander, präsentiert sich uns von den Türmen ein grandioser Panoramablick auf die romantische Stadt mit ihren schmucken Venezianer-Häusern und zum Meer.
Danach geht es hinab zur Cerkev Sv. Jurija, St. Georgs-Kathedrale aus 1344, an der nördlichen Klippe der Halbinsel, vorbei am Baptisterium und Campanile nach dem Vorbild der Markuskirche in Venedig. Hier kommen wir zudem in den Genuss von feierlicher Orgelmusik und Gesang. Durch enge Gässchen mit slowenisch/italienischen Straßenbezeichnungen nehmen wir am schattigen Platz Provomajski trg einen erfrischenden Campari Spritz zu uns und beobachten das quirlige Treiben am heutigen Samstag.
28. Mai: Für uns beginnt ein ganz besonderer Tag – wir feiern unseren 40. Hochzeitstag. Nach dem Frühstück auf der Hotelterrasse flanieren wir am heutigen Pfingstsonntag durch Pirans Altstadtgässchen und in weiterer Folge zum Convento di San Francesco aus dem 14. Jh. – Minoritski Samostan Sv. Frančiška Asiškega. Das Kloster beeindruckt mit altem Kreuzgang, Brunnen, sowie einem Stuhl aus dem 500 Jahre alten Holz eines Olivenbaumes. An der Uferpromenade gibt es danach Kaffee – Kava – und einen Aperol, ehe es vorbei am Platz Campo della Salute mit der Chiesa della Madonna della Salute – Cerkev Marija Zdravja – wieder retour zum Hotel und zu unserem Festessen auf der Terrasse geht. Gegrillter Oktopus mit Risotto, Wolfsbarsch, Polenta und Röstgemüse munden bestens und mit Malvasia-Wein stoßen wir überglücklich auf unsere „Rubinhochzeit“ an und freuen uns des Lebens. Ein Eisdessert mit Blick auf das Meer bei strahlendem Sonnenschein und Glückwünsche vom Hotelpersonal runden das Mahl ab.
Abends besuchen wir unsere Freunde Gitti und Gerhard in ihrem Appartement unterhalb der alten Stadtmauer, welche im Zuge ihres Slowenienurlaubes gerade angereist sind. Gemütlich plaudern wir auf der Terrasse mit Blick ins Grüne, ehe ein ganz besonderer Tag zu später Stunde zu Ende geht.
29. Mai: Unser Kurzurlaub neigt sich dem Ende zu und wir müssen wieder Abschied nehmen vom grünen Paradies südlich der Heimat und via Maribor und Graz unsere Heimreise antreten. Bedeutende Familienereignisse, auf welche wir uns schon sehr freuen, erwarten uns indes zu Hause.
Wir blicken zurück auf wunderbare Tage in Slowenien, einem bemerkenswerten Land, das weit mehr zu bieten hat, als ungerechtfertigterweise nur Transitland für Reisen auf dem Weg in den Süden zu sein. Gerne werden wir wiederkommen, um uns noch unbekannte Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Na svidenje! Auf Wiedersehen SLOVENIA – du liebliches Kleinod im Herzen Europas mit der Liebe im Namen …