Japan – eine Frühlingsreise durch das Land des Lächelns

Japan verbindet man im Allgemeinen mit Kirschblüten, Tempeln und Schreinen, Teezeremonien, Kimonos, schnellen Zügen und alten Traditionen. Der faszinierende fernöstliche Inselstaat mit vier Hauptinseln (Hokkaido, Honshū, Shikoku und Kyūshū) und Tausenden kleinerer Inseln hat darüber hinaus weit mehr zu bieten. Unsere Reise führt uns diesmal von der südlichen Insel Okinawa mit einigen Zwischenstopps bis in die Hauptstadt Tokio

Goldener Pavilion, Kinkaku-ji (Rokuon-ji)

Okinawa – eine der 160 Inseln des Ryūkyū-Archipels

Wir starten am 31. März um 11 Uhr 20 in einem Airbus A350-900 der China Airlines mit Kurs auf Taipeh, wo wir am 1. April nach 11,5-stündiger Flugzeit um 5 Uhr 17 Ortszeit landen. In der taiwanesischen Hauptstadt wechseln auf einen Airbus A330-300 und erreichen um 10 Uhr 25 den Naha Airport auf der südjapanischen Insel Okinawa. Im Taxi geht es zum Hotel OMO5 Okinawa Hoshino Ressorts in der Hauptstadt Naha, wo wir für die nächsten drei Nächte einchecken und mit einem herzlichen Konnichi wa willkommen geheißen werden.

Nachmittags erkunden wir die nahe überdachte Marktstraße Heiwa-dōri, beobachten das geschäftige Treiben an dicht gedrängten Ständen vielfältiger Düfte, und stärken uns mit Miso-Suppe und Gemüse samt Tofu. Aufgrund des hohen Anteils hochbetagter Menschen gilt Japans südlichste Präfektur auch als Insel der 100-Jährigen. Hier pflegen die Menschen unter angenehm-subtropischem Klima einen entspannten Lebensstil, vermittelt die Insel mit ihren zahlreichen Stränden ein wenig Hawaii-Feeling.

Naha – Inselhauptstadt mit Shuri-jō Burg, Naminoe-gu Schrein, Matsuyama Park

Am Mittwoch des 2. April geht es nach dem Frühstück mit der Monorail, Yui Rail, zur Shuri-jō Burg. Die im 14. Jh gegründete, prächtige ehemalige Residenz des Ryūkyū  Königreichs zählt nunmehr zum UNESCO Weltkulturerbe. Leider zerstörte ein Brand im Jahr 2019 weite Teile der Anlage und dauert die Restaurierung noch immer an. Und so wandeln wir inmitten grüner Vegetation und blühendem Hibiskus bei 21°C und toller Sicht auf Stadt, schreiten durch das Eingangstor Shurei-mon und weitere Tore zu Hauptschrein, Teehaus und großer Seiden-Halle. Während einer Pause nützen wir die Zeit für ein traditionell japanisches (gut bekömmliches) Essen im Burgrestaurant.

Bereits hier fallen uns freundliche und höfliche Menschen mit wertschätzendem Umgang auf. Des Weiteren besticht der fernöstliche Inselstaat – geprägt durch Shinto(ismus), der ursprünglichen Religion, und Buddhismus – mit Sicherheit und Sauberkeit. Tempel und Schreine betritt man im Land üblicherweise ohne Schuhe.

Nach der Burgbesichtigung wandeln wir über die Pflasterstraße Kinjo-cho aus dem 15. Jh ein Stück talwärts zwischen alten Häusern und tropischen Gärten, und fahren im Taxi zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Naminoue-gū, ein-Shintō-Schrein am Meer – erster des Königreiches Ryukyu. Einen letzten Schwerpunkt bildet der sehenswerte Matsuyama Park, welcher schöne Fotomotive und abschließende Tageseindrücke dieser weltoffenen Stadt präsentiert.

Shikina-en Royal Garden, Kokusai-dōri, Fukushu-en Garden

Am Donnerstag des 3. April geht es morgens im Bus Nr. 5 an Nahas Stadtrand zum Shikina-en Royal Garden, einem weiteren UNESCO Weltkulturerbe. Sehr grün und fast menschenleer präsentiert sich die Anlage mit Palmen, riesigen Bäumen mit Luftwurzeln und Vogelgezwitscher. Wir passieren das Haupttor – Sei-Mon -, und wandeln auf alten Pflasterwegen vorbei an Bananenbäumen, Farnen, malerischen Teichen, Quellen und kleinen Wasserfällen durch eine faszinierende Vegetation.

Nach der Besichtigung eines typischen Hauses fahren wir im Bus Nr. 2 ins Zentrum Nahas, passieren die Naha City Hall und stärken uns im Food Court eines Kaufhauses am Ende der belebten, internationalen Geschäftsstraße Kokusai-dōri mit köstlichen Pilz-Soba-Nudelgerichten und Tempura-Garnelen samt Gemüse und Tee. Danach flanieren wir durch die belebte Einkaufs- und Vergnügungsmeile, ehe es noch in den sehenswerten, im chinesischen Stil gestalteten Fokushu-en Garden zum Tagesausklang geht. Ein Ensemble an Teichen, geschwungenen Pfaden und tropischer Vegetation bezaubert einmal mehr.

Fukuoka – größte Stadt der Hauptinsel Kyūshū

Am Freitag des 4. April verlassen wir die subtropische Insel Okinawa morgens um 9 Uhr 55 in einer Boeing 737-800 der ANA-Airline und fliegen auf nördlichem Kurs nach Fukuoka, wo wir nach 90 Minuten landen. Die weltoffene, am Naka-Fluss gelegene Stadt auf der südjapanischen Hauptinsel Kyūshū gilt aufgrund ihrer Nähe zum asiatischen Festland seit mehr als 1.000 Jahren als wichtigstes Eintrittstor für Kultur aus China und Korea.

Mit der City Subway Airport Line geht es ins Stadtzentrum zu unserem Hotel VISTA Fukuoka. Gekonnt lotst uns Chris wiederum durch U-Bahn-Stationen und Verkehr an diesem wolkenlos-windigen Tag bei 16°C. Bereits vom Hotelzimmer können wir die prachtvolle Kirschblüte im nahen Reisen Park bewundern. Mit einigen Fotos starten wir hier auch unsere Sightseeing-Runde, welche uns zum Kushida-Schrein aus dem 8 Jh führt – umrahmt von blühenden Kirschbäumen und besucht von zahlreichen Einheimischen, teils in traditionelle Kimonos gekleidet. Hier bewundern wir ebenso einen der Schmuckwagen des Yamagasa-Festes. Im Tōchō-ji Tempel beeindruckt sodann der 10 m hohe hölzerne Buddha – unter striktem Fotografierverbot.

Eine weitere religiöse Stätte bildet abschließend der Shōfuku-ji, gilt er doch als ältester zen-buddhistischer Tempel des Landes inmitten eines hübschen Gartens mit Teich. Er wurde Ende des 12. Jh vom Priester Eisai gegründet, welcher Tee und Zen in Japan einführte.

Ohori Japanese Garden, Fukuoka Burgruine im Maizuru Park

Am 5. April starten wir morgens nach einem Hotelfrühstück vielfältiger japanischer Spezialitäten im Bus Nr. 71 von Hakata zur Meiji-dōri. Durch ein modernes Stadtviertel spazieren wir zuallererst zum Fischerhafen am Meer und weiter in den sehenswerten Ohori Park – die beliebteste Grünanlage der Stadt an einem See. Allerorts bewundern wir blühende Kirschbäume und sind am heutigen Samstag viele einheimische Familien unterwegs. Im Ohori Park Japanese Garden wandeln wir durch ein stimmiges Ensemble aus kleinen Hügeln und reizvollen Steinpfaden, malerischen Brücken und Inseln mit Schildkröten und Kormoranen, passieren ein traditionelles Teehaus samt Roji Garden und genießen die friedvolle Stimmung vor Ort. Im Café Aquam gibt es danach ein Mittagessen mit Seeblick bei Rindercurry und Sandwich.

Die nachfolgende Besichtigung der Überreste der nahen Fukuoka Burg im Maizuru Park bildet einen weiteren Tagesschwerpunkt. Umgeben von etwa 1.000 Bäumen in 20 verschiedenen Kirschblütenarten – hier unter dem Namen Sakura-en (Kirschblütengarten)bekannt – treffen wir wiederum auf viele Familien beim Picknick unter Bäumen und präsentiert sich der Ausblick von oben auf die Stadt und das Blütenmeer beeindruckend.

Nach diesem schönen Erlebnis und einer U-Bahn-Fahrt besorgt Chris zwischendurch versiert die Tickets samt Platzreservierung für unsere Fahrt im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen nach Hiroshima am kommenden Montag. Routiniert durch seine früheren Dienstreisen führt er uns danach zur nächsten Sehenswürdigkeit: der Canal City. Eine moderne Einkaufsmeile mit zahlreichen Shops, Cafés, Restaurants, Wasserspielen, Musik und viel Getümmel lässt uns nach traditioneller Kultur zur Abwechslung ins moderne Japan eintauchen. In der „Stadt in der Stadt“ gibt es für uns japanische Speisen, ehe wir wieder ins Hotel zurückkehren.

Dazaifu Tenman-gū Schrein, Nanzo-in Tempel mit liegendem Buddha

Am heutigen Sonntag des 6. April fahren wir im Expresszug der Tenjin-Omuta Line (Yanagawa Sightseeing Train) durch eine ländliche Gegend in die Stadt Dazaifu. Hier widmen wir uns der Besichtigung des prachtvollen Dazaifu Tenman-gū Schreins, einem der bedeutendsten Shintō-Schreine des Landes mit 1.100-jähriger Geschichte. Eingebettet inmitten einer grünen Landschaft, pilgern viele Einheimischen hierher und erbitten Glück und Gesundheit. Wiederum fällt uns die freundliche Art der Menschen auf, verhält man sich wie überall im Land wertschätzend und rücksichtsvoll, auch gegenüber der alten Generation. Alles ist sauber und ruhig, als wir durch die stimmige Anlage spazieren, durch das Torii, vorbei an Schatzhaus, Museum, alten Bäumen, Teichen und Brücken, bis zum Pflaumengarten mit 6.000 Bäumen, welche ihre Blüten schon im Jänner entfalten. Durch ein kleines Wäldchen gelangen wir schließlich durch einige der typischen roten Tori zum Tenkai Inari Schrein auf einem Hügel.

Nach einer Stärkung mit den köstlichen typischen Umegae Mochis (mit süßer Bohnenpasta gefüllte Reisteigbällchen) fahren wir im Taxi durch eine grünbewaldete Berg- und Hügellandschaft zu unserer nächsten Sehenswürdigkeit: dem Nanzo-in Tempel mit der größten liegenden Buddha-Bronzestatue Japans. Auch an dieser religiösen Stätte sind zahlreiche Einheimische unterwegs, werden Kerzen und Räucherstäbchen entzündet. 41 m lang, 11 m hoch und 300 Tonnen schwer, zeigt sie Buddha kurz vor dem Übergang ins Nirwana und bildet ein abendliches Highlight.

Nach unserem Essen mit Udon- sowie Soba-Nudelgerichten, Reis und Gemüse kehren wir im Vorortzug wieder nach Fukuoka zurück, wo es ans Kofferpacken geht.

Miyajima – Schrein-Insel mit rotem Tor und zahmen Rehen

Am 7. April verlassen wir Fukuoka sowie die südliche Insel Kyūshū, wo es uns sehr gefallen hat. Im HochgeschwindigkeitszugShinkansen NOZOMI Superexpress – starten wir pünktlich auf die Minute um 9 Uhr 36. Bei bis zu  300 km/h gleiten wir durch zahlreiche Tunnel und eine liebliche Landschaft zu unserem nächsten Ziel, der Stadt Hiroshima, welche wir nach einer Stunde Fahrzeit erreichen. Sie liegt im Westen des Landes auf der Insel Honshū – der größten Hauptinsel Japans. Mit einem Regionalzug geht es weiter nach Miyajimaguchi, wo wir auf eine Fähre wechseln, welche uns in 10-minütiger Überfahrt auf die Insel Miyajima bringt und wir im Transferbus zu unserem Hotel Miyajima Mori-no-yado geführt werden, wo wir für die nächsten drei Nächte einchecken.

Willkommen auf der lieblichen Schrein-Insel, welche schon der konfuzianische Gelehrte Shunsai Hayashi als eine der drei schönsten Landschaften Japans bezeichnete – ein Ort von herausragender Schönheit! Die Insel gilt als heilig und ist bekannt für das große rote Tor des Itsukushima-Schreins aus dem 12. Jh, einem UNESCO Weltkulturerbe, sowie für zahme Rehe und Hirsche.

Wir deponieren unser Gepäck im Hotel und starten bei angenehmen 23°C eine erste Erkundungsrunde, welche uns bei Ebbe an besagtem, 16 m hohen roten O-Torii-Tor am Schrein-Eingang vorbeiführt, sowie in den Hokoku-Schrein (Senjokaku) aus 1587, der größten Holzkonstruktion auf der Insel, mit schöner Aussicht auf die Bucht und zum Festland. Auch mit besagten Rehen machen wir bei Ihrer Futtersuche Bekanntschaft. Sie werden auf der Insel als heilig verehrt und dürfen nicht gejagt werden.

An der Uferpromenade geht es nachmittags bei langsam steigender Flut zurück Richtung Hotel, wo uns abends ein köstliches mehrgängiges japanisches Essen serviert wird.

Seilbahn auf Berg Misen, Setonaikai National Park, beleuchtetes Torii

Eine Wanderung steht am heutigen 8. April auf unserem Programm. Morgens starten wir nach dem Frühstück zu Fuß Richtung Kabinenbahn auf den Mt. Misen. Der Berg im Zentrum der Insel ist vollständig von geschütztem Wald bedeckt und zählt ebenso zum Weltkulturerbe.  Vor der Bergfahrt steht im stillen Momijidani-Park noch eine Rehfütterung auf unserem Programm, machen wir (als Tierliebhaber) eine weitere berührende Begegnung mit diesen zahmen Tieren. Nach 10-minütiger Bergfahrt wechseln wir auf eine Seilbahn, welche uns über eine kleine Schlucht Richtung Gipfel bringt. Dort bietet sich uns ein atemberaubender Ausblick hinab auf die Bucht, vorgelagerte Inselchen und die Seto-Inlandsee.

Es folgt ein 30-minütiger Fußmarsch zum eigentlichen Gipfel auf  535 m Höhe. Zwischendurch machen wir Halt am Misen Hondō Schrein und der Reika-do Eternal Fire Hall, während uns sonniges Wetter, Vogelgezwitscher und blühende japanische Kamelien und Kirschblüten begleiten. Auf der Aussichtsterrasse des Besucherzentrums bieten sich weitere Tiefblicke und beeindruckende Steinformationen. Unser folgender rund 90-minütiger Fußmarsch auf der Daisho-in Tempelroute ins Tal führt uns vorbei an weiteren Schreinen und Steintreppen hinab auf Meereshöhe. Bei wolkenlosen 24°C gibt es noch Fotos beim (roten) Miyama-Jinja-Schrein, ehe wir im hoteleigenen Onsen entspannen.

Ein abendliches Highlight nach dem Essen bildet unser Spaziergang am Uferweg zum Schrein und beleuchteten Torii, welches nun bei Flut im Meer zu schweben scheint und viele schöne Fotomotive abgibt. Die üblichen Tagestouristen haben die Insel längst verlassen und präsentieren sich die beleuchteten Gassen nun menschenleer, einzig einige Rehe queren unseren Weg und bieten letzte berührende Impressionen.

Itsukushima-Schrein, Yogaizan, Daishō-in Tempelkomplex

Ein Spaziergang am 9. April durch idyllische Gassen, vorbei an grasenden Rehen und blühenden Bäumen lässt uns einmal mehr in die friedvolle Beschaulichkeit der Insel eintauchen. Zuallererst steht die Besichtigung des Itsukushima-Schreins – seit 1996 UNESCO Weltkulturerbe – auf unserm Programm. Ursprünglich bereits im 6. Jh erbaut, wurde er mehrmals umgestaltet und beeindruckt noch heute in seiner eindrucksvollen Konstruktion auf Pfählen über der Bucht. Er umfasst einen Hauptschrein, Bühne, Musikräume, sowie Hallen für Gebete und spirituelle Reinigungen. Beeindruckt wandeln wir entlang der verbindenden Gänge und blicken nunmehr bei Ebbe auf das vorgelagerte große rote Torii.

Zwischendurch bietet eine Rehfütterung wiederum schöne tierische Begegnungen und nette Fotomotive. Am Yogaizan, einer kleinen Anhöhe in der Nähe des Fähr-Terminals, verweilen wir für eine Rast und blicken erneut zum roten Torii und in die Waldlandschaft.

Einen nachmittäglichen Schwerpunkt bildet die Besichtigung der sehenswerten Daishō-in Tempelanlage, Stammhaus der Omuru-Schule des Shingon-Buddhismus. Am Fuße des Berges Misen inmitten von japanischen Ahorn- und Kiefernwäldern gelegen, besticht der älteste Tempelkomplex auf Miyajima einmal mehr mit zahlreichen Tempeln, Statuen und einer beleuchteten Höhle.

Hiroshima – Atombombenkuppel, Friedenspark, Burg, Shukkei-en Garden

Am 10. April verlassen wir am Morgen die Schrein-Insel – ein Ort voller zauberhafter Highlights -, wo es uns überaus gefallen hat, mit der Fähre Richtung Miyajimaguchi. Mit dem JR Regionalzug geht es nach Hiroshima, wo wir unsere Koffer am Gepäckdepot des Bahnhofs verwahren und mit der Straßenbahn Nr. 2 zur Besichtigung ins Zentrum fahren.

Hiroshima – der Name bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung. Der Atombombenabwurf am 6. August 1945 brachte das Inferno, Zerstörung und unsagbares Leid über die Stadt und forderte Zehntausende Menschenleben – ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Landes und der Menschheit. Der Anblick der Atombombenkuppel – Ruinen der früheren Industrie- und Handelskammer als verbleibende Relikte des Hypozentrums – löst noch nach fast 80 Jahren tiefe Beklemmung hervor. Seit Dezember 1996 zählt das Denkmal zum UNESCO Weltkulturerbe.

In Gedenken besichtigen wir im Friedenspark – Peace Memorial Park – die Friedensglocke, den Gedächtnishügel (aus der Asche Zehntausender Opfer) und die Friedensflamme. Auch stimmt uns das Kinder-Friedensdenkmal zur Erinnerung aller getöteten Kinder nachdenklich und traurig.

Über die Hondori Einkaufsstraße führt uns unsere Besichtigung danach zur Burg, Hiroshima Castle-mae aus 1591, einer typischen Flachlandburg, welche nach der Zerstörung wieder aufgebaut wurde und seit 1958 zum nationalen Kulturerbe zählt. Von einem breiten Wassergraben umgeben, besichtigen wir die Innenräume, den Gokoku-Schrein, und bestaunen am Burggelände einen alten Eukalyptusbaum, welcher den Bombeneinschlag von 1945 überlebte. Nur 740 m vom Hypozentrum entfernt, ist er noch heute ein mahnender Zeitzeuge! Vom Burgturm, wo heute ein Museum untergebracht ist, genießen wir eine schöne Aussicht auf die vollständig wiederaufgebaute Stadt.

Nach einer Stärkung im Masuhiro Okonomiyaki Restaurant besichtigen wir abschließend den weitläufigen Shukkei-en Wandelgarten. Das blühende Idyll an einem See mit Inseln und Minibrücken, Schreinen und geschwungenen Pfaden an Kiefernhainen vermittelt zum Tagesausklang Freude und Zuversicht.

Am Bahnhof besteigen wir – mitsamt unseren Koffern – einen Shinkansen Hochgeschwindigkeitszug, welcher uns in 35-minütiger Fahrzeit durch zahlreiche Tunnel in die Stadt Okayama bringt, wo wir im Hotel Koraku für die nächsten drei Nächte einchecken.

Okayama – Krähenburg, Landschaftsgarten Kōraku-en

Am Freitag des 11. April starten wir bei angenehm sonnigen 23°C zur Besichtigung der modernen und sauberen Stadt am Asahi-Fluss. Die im 16. Jh gegründete Burgstadt gilt auch als Tor zur Insel Shikoku. Uns präsentiert sie sich auf den ersten Blick beschaulich, mit wenig Verkehr (viele Elektro-Autos) und originell bunten Straßenbahnen. Wie überall im Land, ist auch hier in den öffentlichen Verkehrsmitteln das Essen sowie Telefonieren verboten, verhält man sich ruhig und stört nicht durch lautes Sprechen.

Bekannt ist die Stadt für ihre von hohen Steinmauern umgebene Burg aus dem 16. Jh – aufgrund ihres dunklen Äußeren auch Krähenburg genannt. Und so passieren wir nun die Tore Roka-mon und Akazu-mon, ehe es im Burggarten erste Fotos gibt und wir uns der genaueren Besichtigung widmen. Zahlreiche Ausstellungsstücke, wie Sänften, Helme und Samurai-Schwerter vermitteln einen guten Eindruck über die Geschichte der Burg. Von der Turmspitze eröffnet sich uns ein schöner Ausblick auf die Stadt – welche zu den sonnenreichsten Gegenden Japans zählt -, den angeschlossenen Koraku-en Garten, auf den Fluss und die grünen Hügel im Umland.

Über die Tsukimibashi-Brücke gelangen wir nachfolgend zu einer weiteren Sehenswürdigkeit der Stadt: dem Kōraku-en Garten aus dem 17. Jh, einem der „drei berühmten Gärten Japans“. Wir flanieren durch diesen klassischen Wandelgarten mit weitläufigen Rasenflächen an einem künstlich angelegten See vor der Kulisse der nahen Burg. Teiche, Bächlein, Pflaumen-, Kirsch- und Ahornbäume, Bambushaine, eine kleine Teeplantage und ein Reisfeld verleihen alldem ein zusätzliches liebliches Flair. Entlang des Nishigawa-Kanals kehren wir abends zum Hotel zurück und genießen zur Entspannung eine wohltuende Massage.

Kurashiki – Kaufmannsstadt aus Edo-Zeit

Am Samstag des 12. April verschlägt es uns „aufs Land“. Mit der JR San-yo Mainline fahren wir morgens nach einem reichhaltigen japanischen Frühstück, welches wiederum alle Geschmacksrichtungen beinhaltet, in 15-minütiger Fahrzeit nach Kurashiki. Die charmante Kleinstadt in der Präfektur Okayama ist bekannt für ihre gut erhaltene Architektur aus der Edo-Zeit und ihr malerisches Kanalviertel. In traditionellen Kaufmannshäusern beherbergt sie beeindruckendes Handwerk und Kunstsammlungen und ist als „Venedig Japans“ jedenfalls einen Besuch wert.

Wir starten an diesem sonnigen Tag durch die Ebisu-dōri Shopping Arcade und erreichen bald den weidengesäumten Kanal – Kurashiki River – mit seinen typischen ehemaligen Lagerhäusern – nunmehrigen Museen, Cafés, Restaurants und kleinen Boutiquen. Viele einheimische Familien sind wiederum unterwegs, teils in traditionellen Kimonos gekleidet und wir sehen auch einige der typischen Rikschas. Im malerischen Shinkei-en Garden verweilen wir für lohnende Fotomotive. Die Bootsfahrten auf dem Kanal sind leider bereits ausgebucht und so bleiben uns schöne Blicke vom Ufer aus auf gewölbte Steinbrücken und blühende Kirschbäume. Einen Stopp legen wir beim Kurashiki Yoimachi Garden mit seinem kleinen Bambuswäldchen ein. Hier werden im Haus auch Teezeremonien angeboten.

Im Ivy Square, einer einstigen Baumwollspinnerei mit Läden und Galerien, ersteht Chris zwischendurch eine trendige Denim Umhänge-Tasche, ehe wir durch den Courtyard, entlang Museen und belebter Gässchen wiederum zum Kanal gelangen. Hier stärken wir uns mit schmackhaften Udon Tempura-Garnelen sowie Udon Gemüse-Nudeltöpfen.

Abschließend spazieren wir noch über zahlreiche Stufen und durch das Tor Zuishin-mon hinauf zum Achi-no Schrein, dem Hauptschrein am Tsurugata Hügel nördlich des historischen Zentrums Bikan. Der Komplex umfasst ebenso die Schreine Ebisu und Daikoku, Shiroyama-Inari sowie Gokoku.  Vom Aussichtspunkt eröffnen sich uns letzte schöne Tiefblicke auf die malerische Kulisse der Stadt und blühende Kirschbäume. Mit dem Zug kehren wir danach nach Okayama zurück, wo es nach einem gelungenen Tag ans Kofferpacken für unsere morgige Weiterfahrt nach Kyōto geht.

Kyōto – langjährige Kaiserresidenz, Burg Nijō-jō UNESCO Weltkulturerbe

Wir verlassen Okayama am 13. April pünktlich um 9 Uhr 29 in einem Shinkansen NOZOMI 116 Richtung Kyōto, wo wir nach einstündiger Fahrzeit auf einen Zug der JR San’in Main Line wechseln. Gekonnt führt uns Chris am hypermodernen Bahnhof durch das heutige sonntägliche Menschen-Gewusel.  Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir unser Ziel und gehen zu Fuß zum La’gent Hotel Kyōto Nijo, wo wir für die nächsten fünf Nächte einchecken. Die 1,4 Mio-Stadt auf der Hauptinsel Honshū ist auf drei Seiten von Bergen umgeben und zählt aufgrund ihres kulturellen Reichtums zu den schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Von 794 bis 1868 diente sie als Residenzstadt der japanischen Kaiser. Rund 2.000 Tempel gibt es hier, viele von Zen-Gärten umrahmt und meditativen Zauber ausstrahlend.

Unsere erste Besichtigung führt uns bei bedecktem Himmel zur Burg aus dem 16./17. Jh. – Nijō-jō Castle – lange Jahre Sitz der Shogune und seit 1994 ein UNESCO Weltkulturerbe. Durch das vergoldete Kara-mon Tor gelangen wir zum Ninomaru-goten Palast und widmen uns der Besichtigung der weitläufigen Räumlichkeiten. Kunstvollen Wandmalereien auf Gold, Empfangsräume und Audienzhallen, sowie bemalte Schiebetüren mit Kirschblütenmotiven lassen uns gut in vergangene Epochen eintauchen, dürfen jedoch nicht fotografiert werden. Ebenso besteigen wir die Grundmauern des ehemals fünfstöckigen Turms und wandeln (bei leider einsetzendem Regen) durch die lieblichen Schlossgärten mit Teichen, Inseln und Steinformationen, wo wir uns an der zu Ende gehenden Kirschblüte erfreuen.

Kinkaku-ji Tempel, Kitano Tenman-gū Schrein, Kiyomizu-dera Tempel

Am Montag des 14. April steht wiederum Kultur am Programm. Morgens lotst uns Chris gekonnt per Bus zu unserer ersten Sehenswürdigkeit: dem Kinkaku-ji Tempel mit dem Goldenen Pavillon. Der Zen-Tempel aus dem 14. Jh an einem Teich gelegen – auch unter der Bezeichnung Rokuon-ji bekannt – zählt seit 1994 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Neben zahlreichen Touristen sind auch SchülerInnen in ihren Schuluniformen auf kieferngesäumten Pfaden entlang eines hübschen Wandelgartens und vor der Kulisse des Berges Kinugasa unterwegs. Prachtvoll leuchtet der mit Blattgold überzogene, und einem Phoenix gekrönte Pavillon in der Sonne, spiegelt sich im Teich und gibt somit ein wunderbares Fotomotiv ab.

Zu Fuß gehen wir danach zum nahen historischen Kitano Tenman-gū, einem Shintō-Schrein aus dem Jahr 947, mit sorgfältig verzierten Gebäuden und lieblichem Zwetschkenbaum-Hain. Touristisch nicht so stark besucht, sehen wir hauptsächlich Familien in ihren traditionellen Kimonos, während wir durch die Anlage und den lieblichen Garten spazieren.

Mit den Buslinien Nr. 203 und 202 geht es danach in den Südosten der Stadt zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Kiyomizu-dera Tempel. Über eine Straße stetig bergan, sind zahlreiche Einheimische in Kimonos und Touristen unterwegs zum Tempel, welchen Pilger bereits seit 1.000 Jahren aufsuchen, um die Statue der Gottheit Kannon anzubeten und aus einer heiligen Quelle zu trinken. Von der 13 m hohen Veranda der Haupthalle bietet sich bei Sonnenschein eine schöne Sicht über Kyōto. Zudem leuchtet der umgebende Mischwald in den verschiedensten Grüntönen und können wir auch die Baumblüte bewundern. Nach der Besichtigung der angrenzenden Pagode passieren wir Quellen am Otowa-Wasserfall und gehen auf geschwungenem Weg ein Stück hinab durch den Wald. In einem kleinen Imbiss am Tempelgelände stärken wir uns mit Soba-Nudelgerichten, während wir – ohne Schuhe – auf Tatami-Matten am Boden sitzend an einem traditionellen Tischchen unser Essen einnehmen.

Schließlich verlassen wir das äußerst sehenswerte Tempelgelände. Wir spazieren talwärts durch den unter Denkmalschutz stehenden Sannen-Zaka Path, heute ein belebtes Pflaster-Sträßchen mit zahlreichen kleinen Geschäften im historischen Stadtviertel Higashiyama, und passieren dabei die Yasaka-Pagode. Zuletzt flanieren wir ein Stück durch den Kyōto Gyoen National Garden im Zentrum der Stadt. Auf einem Areal in der Größe von 700 m x 1.300 m beherbergt er rund 50.000 Bäume.

Gion-Viertel, Nishiki-Ichiba Markt, Onsen im Hotel

Mit dem City-Bus Nr. 15 fahren wir am Dienstag des 15. April bei sonnig-kühlem Wetter einige Stationen, sehen wiederum kleine Tempel und Schreine sowie traditionelle Häuschen mit grünen Gärten zwischen Hochhäusern – Tradition neben Moderne. Beim historischen Stadtviertel Gion (Kyōtos Geisha-Viertel) um die Shijo-dōri steigen wir für ein paar Fotos am Kamo-Fluss aus. Danach spazieren wir durch die alten Straßen des Gion-Viertels mit Teehäusern, Restaurants und vorbei am Miyako Odori Theater.

Während eines kurzen Regenschauers flanieren wir durch den 400 Jahre alten Nishiki-Ichiba Markt (auch als „Küche von Kyōto“ bekannt), mit seinen über 130 Ständen und Lokalen unter einer überdachten Straße. Hier gibt es ein großes Sortiment an japanischen Köstlichkeiten und der Duft zahlreicher schmackhafter Gerichte umzieht unsere Nasen. Viele Geschäfte sind schon seit Generationen familiengeführt. Im Kyōto Engine Ramen, ausgezeichnet als das beste Ramen-Restaurant der Stadt, lassen wir uns kulinarisch verwöhnen und sehen den Köchen bei der Zubereitung der Speisen zu.

Frisch gestärkt besorgt Chris danach am hypermodernen Bahnhof die Tickets für unsere nächste Zugfahrt am Freitag nach Kamakura. Einige Fotos am futuristischen Werk des Architekten Hara Koji aus 1997 ergänzen unser Tagesprogramm, danach kehren wir im Bus Nr. 206 ins Hotel zurück, wo wir im hauseigenen Onsen entspannen.

Fushimi Inari-Taisha: bedeutender Shintō-Schrein am Berg Inari

Mit der JR Line fahren wir am heutigen 16. April zum Bahnhof Inari, wo wir uns der Besichtigung eines der ältesten und bedeutendsten Shintō-Schreine des Landes widmen. Im Jahr 711 gegründet, ist der Fushimi Inari-Taisha der Reisgottheit Inari gewidmet, als deren Wächter Füchse gelten, weswegen zahlreiche Fuchsstatuen die Anlage zieren – auch „Fuchsschrein“ genannt.

Wir passieren den Haupt-Schrein und steigen über einen gewundenen Pfad mit Hunderten orange-roten Holztoren durch den Wald bergan bis zum Gipfel des 233 m hohen Inari. Touristen und Einheimische in Kimonos sind einmal mehr bei Vogelgezwitscher auf diesem stimmungsvollen und mystischen Pfad unterwegs. Bald genießen wir wunderbare Ausblicke auf die an drei Seiten von Bergen umgebene Stadt – liegt uns Kyōto mit eindrucksvoller Kultur zu Füssen. Bei Sonnenschein gibt es am Gipfel Erinnerungsfotos, nur mehr wenige Menschen vor Ort und blühende Bäume.

Im örtlichen Salmon Noodle Restaurant gibt es danach Lachs Ramen zur Stärkung, ehe es nach diesem beeindruckenden Erlebnis zurück zum Hotel geht.

Nara – Tōdai-ji Tempel, zahme Hirsche, Kasuga Taisha-Schrein

Am Donnerstag des 17. April fahren wir mit der JR Line in einstündiger Fahrzeit südwärts in die wunderschöne Stadt Nara – eines der lohnendsten Ziele Zentraljapans. Im Jahr 710 in der Yamato-Ebene gegründet, war Nara 74 Jahre lang die erste Haupt- und Kaiserstadt und eine der prächtigsten Städte Asiens. Als Endziel der Seidenstraße übernahm sie Ideen des Festlandes und wurde so zum Zentrum des Buddhismus.

Vom Bahnhof gelangen wir bei sonnig warmem Wetter durch die Sanjo-dōri zu unserer ersten Sehenswürdigkeit, dem im 7. Jh gegründeten Kōfuku-ji Tempel, einem UNESCO Weltkulturerbe. Leider ist die 5-stöckige Pagode derzeit eingerüstet. Im zentralen Nara-Park machen wir Bekanntschaft mit den zahmen Sika-Hirschen, welche hier seit Jahrhunderten als heilig verehrt werden. Zutraulich lassen sie sich mit der Hand füttern und geben dabei schöne Fotomotive ab.

Der Tōdai-ji Tempel – ebenso ein UNESCO Weltkulturerbe – steht als nächstes am Programm.  Im Jahr 752 gegründet, besteht er aus einer großen Buddha-Halle, einem der größten Holzgebäude der Welt, in deren Mitte eine 15 m hohe sitzende Buddha-Statue aus Bronze thront. Beeindruckend und bewegend ist der Anblick, wir entzünden Räucherstäbchen und spüren den Zauber und die feierliche Ruhe vor Ort. Im Park gibt es erneut eine schöne Begegnung mit den zahmen Hirschen. Mit speziellem Futter – Hirschkeksen – können wir sie sogar zu gelungenen Fotoaufnahmen motivieren, einmal mehr eine wunderbare Begegnung für uns Tierliebhaber!

Im Osten des Parks, flankiert von großen Steinlaternen und durch ein kleines Wäldchen gelangen wir zu unserer nächsten Sehenswürdigkeit: dem Kasuga Taisha-Schrein aus dem 8. Jh, eine der bekanntesten Shintō-Stätten, welche ebenso zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Typisch sind hier die unzähligen, von Pilgern gespendeten Bronzelaternen. Des Weiteren sind hier allerorts die zahmen Hirsche präsent, und lassen wir uns während des Rundganges einmal mehr vom fernöstlichen Flair verzaubern. Nach der Besichtigung stärken wir uns kulinarisch in der Sanjo-dōri, ehe wir per Bahn und danach zu Fuß ins Hotel zurückkehren – in Erinnerung beeindruckender kultureller Genüsse und bewegender Tierbegegnungen!

Kamakura – Künstlerstadt voller kultureller Schätze

Am Freitag des 18. April nehmen wir von Kyōto Abschied, einer höchst sehenswerten Stadt.Um 9 Uhr 28 besteigen wir einen Shinkansen NOZOMI 318 Superexpress und brausen unserem nächsten Ziel entgegen. Anfangs durch hügelig-bewaldete Gegend und Tunnel, später entlang flacher Landschaft mit Feldern erreichen wir nach 100-minütiger Fahrzeit Shin-Yokohama, wo wir mit zwei Regionalzügen der JR Line bis Kamakura fahren. Die lässige Künstler- und Schriftstellerstadt mit ihren Tempeln und bewaldeten Hügeln war von 1185 bis 1333 Japans Hauptstadt.

Im zentralen Tosei Hotel COCONE im modernen japanischen Stil checken wir für die nächsten zwei Nächte ein. Danach starten wir eine erste Besichtigungsrunde, welche uns bei angenehm warmen 24°C durch die ONARI-dōri mit ihren kleinen Shops und Restaurants führt. Wir passieren die Gleise der originellen Enoshima Electric Railway, einer alten Bahnlinie, und bewundern schöne Häuser mit hübsch bepflanzten Gärten inmitten dieser trendigen Stadt mit regen Kunsthandwerks– und Antiquitätenmarkt. Auch am Sandstrand der weitläufigen Sagami-Bucht mit einigen Surfern in den Wellen schauen wir vorbei. Durch verwinkelte Gässchen flanieren wir zurück und genießen leckere Gerichte im Restaurant more Fish! Abschließend gibt es Fotos beim Bahnhof, Uhrturm und Rathaus.

Kōtoku-in Tempel mit großem Buddha aus Bronze, Hasedera Tempel

Am heutigen Samstag des 19. April starten wir nach einem köstlichen, japanischen Frühstück zur Besichtigung. Traditionell bis modern präsentiert sich die Stadt in ihrer Vielfalt.

Ein erstes Highlight bildet der Kōtoku-in Tempel mit dem 1252 errichteten Großen Buddha – Kamakura Daibutsu. Wahrlich beeindruckend auf einer Lotosblüte sitzend, hat die 13,5 m hohe und 121 t schwere Bronzestatue Erdbeben, Brände, Flutwellen und Taifune überstanden und strahlt einmal mehr Seelenruhe aus. Lieblich von Wald und blühenden Pfingstrosen umgeben, sind wir von Kamakuras Hauptattraktion überaus beeindruckt.

Zu Fuß geht es weiter zum der Barmherzigkeitsgöttin Kannon gewidmeten buddhistischen Hasedera Tempel aus dem 8. Jh. – einem der Ältesten in Kamakura. Auf dem stufenförmigen Gelände mit hübscher Gartenanlage besichtigen wir die Kannon-do sowie die Jizo-do Halle. Zahlreich erblicken wir die unzähligen kleinen, dem Schutzgott der (toten) Kinder gewidmeten Jizo-Statuen. Des Weiteren beindruckt die älteste Glocke der Stadt aus 1264 sowie die kleine Benten-kutsu Grotte. Über steinerne Stufen und Wege steigen wir durch den blühenden Garten auf die oberste Ebene bis zum Aussichtspunkt, Ocean View, wo sich uns ein schöner Ausblick auf die Stadt und die Sagami-Bucht präsentiert.

Nach den kulturellen Impressionen folgt vor Ort eine kulinarische Stärkung in Form von schmackhaften Tempura-Gerichten (mixed Donburi und Vegetable), sowie Fotos der alten Straßenbahn – Enoshima Electric Railway, einer Verbindung zwischen Kamakura, Enoshima und Fujisawa. Mit dieser beliebten Touristenattraktion fahren wir zurück zum Hotel.

Hokoku-ji Tempel mit Bambusgarten, Tsurugaoka Hachiman-gū Schrein

Am 20. April checken wir nach dem Frühstück im lieblichen Tosei Hotel aus, belassen unser Gepäck jedoch noch vor Ort. Wir flanieren durch die Komachi-dōri mit zahlreichen Geschäften und netten Lokalen an diesem ruhigen Sonntagmorgen. Im Banyan Tree Coffee House gibt es zwischendurch Kaffee und Kuchen – ein nettes Lokal mit angenehmer Musikbegleitung und ein wenig Hawaii-feeling. Weltoffen präsentiert sich diese schöne Wohngegend mit vielen Boutiquen und Shops, wo man alles Erdenkliche (auch Kulinarisches) kaufen kann.

Am Stadtrand und umgeben von schönen Villen mit schmucken Gärten erreichen wir unsere erste Sehenswürdigkeit: den Hokoku-ji Tempel. Der 1334 gegründete Rinzai-Zen-Tempel mit wogendem Bambushain und lieblichem Steingarten inmitten bewaldeter Hügel verzaubert einmal mehr. Und so wandeln wir inmitten der lieblichen Tempel-Anlage moosbewachsener Erde, geschwungener Kiespfade, vorbei an Teichen und Wasserläufen, einer kleinen Höhle und einem Teehaus. Zahlreiche anwesende Familien sind wiederum in traditionelle Kimonos gekleidet, während ein angenehm laues Lüftchen weht und ein gewisser meditativer Zauber spürbar ist.

Als nächstes steht der Tsurugaoka Hachiman-gū Schrein am Programm, ein Shintō-Schrein mit Ursprung im 11. Jh. Der Hauptschrein wurde 1828 im Edo-Stil neu errichtet und ist ebenfalls von Wald umgeben. Zahlreiche Einheimische strömen am heutigen Sonntag herbei, zumal auch das Kamakura-Festival, das den Beginn der Frühlingssaison markiert, stattfindet. So ist der Tag geprägt von Prozessionen und Teezeremonien, und die spirituelle Stimmung am Schrein förmlich spürbar, wobei im Inneren striktes Fotografierverbot herrscht. Wir besuchen noch den hiesigen kleinen Maruyama Inari-Schrein, ehe wir uns im Restaurant Ajiwai mit Dumplings und Avocado Makis stärken, und danach durch die Wakamiya Oji, einer symbolischen Straße mit drei Torii, und die Onari-dōri zum Hotel zurückkehren.

Mitsamt unseren Koffern geht es zum nahen Bahnhof, wo um 14 Uhr 56 unser Zug der JR Yokosuka-Sobo Line abfährt. Sayonara Kamakura! Auf Wiedersehen! Wir verlassen eine sehr schöne Stadt, wo wir eine interessante Zeit verbracht haben und machen uns auf den Weg zur letzten Station unserer Reise. Nach 65 Minuten Fahrzeit passieren wir Tokio-Station und gehen zu Fuß zum APA Hotel Asakusabashi Ekimae, wo wir für die nächsten vier Nächte einchecken.

Willkommen in Tokio! Genau 15 Jahre nach meiner ersten Reise, welche uns damals nach Tokio und Hakone führte, bin ich nun erneut in der japanischen Hauptstadt.

Tokio – Ameyoko Markt, Ueno Park, Asakusa-Kannon-Tempel

Am Montag des 21. April steht zuerst der Ameyoko Markt mit seinen zahlreichen Ständen und Lokalen am Programm. Bunt und vielfältig ist das Angebot an Produkten und Speisen, während wir bei wolkenlosen 24°C durchflanieren. Vielfältig zeigt sich auch die Metropole Tokio: sauber mit verhältnismäßig wenig Autos auf den Straßen, bei optimal öffentlichem Verkehrsnetz, traditionell-niedrige Holzbauten neben modernen Hochhäusern, viel Reklame in den Geschäftsvierteln, daneben wiederum kleine Tempel und versteckte Schreine.

Wir spazieren durch den angrenzenden Ueno Park, einer grünen Oase inmitten der Großstadt, umgeben von Museen und Konzerthallen.  Erwähnenswert sind hier der Kiyomizu-Tempel aus 1631, der Tōshō-gū Schrein mit zahlreichen Kupferlaternen, die Fünfstufen-Pagode, der Shinobazu-Teich, Pfingstrosen-Garten und Cafés.

Mit der privaten U-Bahn, Ginza Line, fahren wir danach ins Stadtviertel Asakusa – das Herz der alten Edo-Hauptstadt. Im Restaurant Seafood Izakaya in einer überdachten Einkaufsstraße lassen wir uns köstliche Lachs- und Aalgerichte samt Suppe schmecken. Frisch gestärkt folgt danach Kultur in Form des Asakusa-Kannon-Tempels (Sensō-ji). Tokios ältester buddhistischer Tempel ist der Berühmteste der Stadt und wir kennen ihn bereits von unserer letzten Reise. Viele Einheimische und Touristen sind unterwegs, als wir durch das Haupttor, Kaminari-mon, und die Ladenstraße Nakamise-dōri zur Sehenswürdigkeit gelangen. Sie bietet, ebenso wie die danebenliegende fünfstufige Pagode, dem kleineren Asakusa-Schrein sowie dem lieblichen Garten mit Fischteich, kleinen Skulpturen und blühenden Pfingstrosen schöne Fotomotive.

Treffen mit Chris‘ früheren Geschäftskollegen, Stadtteile Nakai und Ginza

Statt Sightseeing stehen am Dienstag des 22. April zur Abwechslung gesellige Treffen und kulinarischen Spezialitäten auf unserem Programm. Nach dem Frühstück fahren wir mit der JR Line nach Nakai im Westen der Stadt, wo wir auf Chris‘ Ex-Kollegen Yoshio und seine Frau Barbara treffen. Zusammen besichtigen wir die hiesige Hayashi Fumiko Memorial Hall, zeigen sie uns stolz die einstigen Räumlichkeiten und den Garten von Fumiko Hayashi, einer berühmten Schriftstellerin, welche hier zusammen mit ihrem Mann von 1941 bis zu ihrem Tod im Jahr 1951 lebte. Unser Rundgang durch das nunmehrige Museum lässt uns in Wohn- und Schlafraum, Bibliothek, Teesalon und Bad blicken und durch einen lieblichen Garten mit verschiedenen Gewächsen, Moso-Bambusbäumen und Blumen wandeln, und einmal mehr in japanische Tradition und vergangene Zeiten eintauchen.

Danach führen uns Barbara und Yoshio noch durch ihr eigenes geräumiges Haus samt Garten in einer ruhigen Wohngegend, ehe wir uns im behaglichen französischen Restaurant L’echalote kulinarisch stärken und dabei viel zu erzählen haben. Nach der Verabschiedung – ein herzliches Dankeschön an euch für die Einladung und die nette gemeinsame Zeit – trennen sich unsere Wege, und Chris und ich kehren ins Hotel zurück.

Abends verschlägt es uns in die City und den angesagten Ginza-Bezirk, ein modernes Zentrum westlicher Prägung. Schrill erleuchtet erstrahlt dieses exquisite Viertel mit exklusiven Geschäften und Restaurants, ebenso eine wichtige Adresse für die Kunstszene und Elektronikdesign, und präsentiert somit eine weitere Facette der Millionen-Metropole. Hier treffen wir im stilvollen Restaurant Uwanosoro auf weitere von Chris‘ früheren Kollegen, welchen wir schon vor Jahren unsere schöne Heimatstadt Wien zeigen konnten. Zusammen genießen wir delikate Gerichte der Kyōto-Küche, stoßen mit Bier und Sake an und haben uns viel zu erzählen. Kampai – ein Hoch auf euch und arigato gozaimasu für diesen unvergesslichen Abend!

Meiji Schrein, Abschied nehmen von Japan

Nach einem Regentag checken wir am Donnerstag des 24. April nach dem Frühstück im Hotel aus, belassen unser Gepäck jedoch noch vor Ort. Ein letztes Mal stürzen wir uns ins Tokioter Verkehrsgewirr und fahren mit der JR Line zur Yoyogi-Station. Durch eine riesige Parkfläche mit 100.000 Bäumen und Sträuchern sowie ein 12 m hohes Tor gelangen wir über Kieswege zum beeindruckenden Meiji Schrein, welchen wir bereits von unserem letzten Japan-Besuch kennen. Der dem Meiji-Kaiser und seiner Gemahlin Shoken gewidmete Shintō-Schrein bildet eine abschließende Sehenswürdigkeit inmitten dieser grünen Oase der Ruhe.

Nach einer kulinarischen Stärkung mit Udon Gemüse- und Nudelsuppen tauchen wir erneut in die Metropole ein und kehren zum Hotel zurück. Mitsamt unserem Gepäck geht es nachmittags im K’SEI SKYLINER zum Narita Airport, wo wir um 18 Uhr 50 in einem Airbus A330-300 der China Airlines mit Kurs auf Taipeh abheben. Sayonara Nippon! Auf Wiedersehen Japan! Nach der Zwischenlandung starten wir um 23 Uhr 40 Ortszeit Richtung Wien, wo wir nach knapp 13,5-stündiger Flugzeit am 25. April um 7 Uhr in unserer Heimatstadt landen.

Der fernöstliche Inselstaat zwischen Tradition und Moderne hat uns einmal mehr fasziniert.

Arigato gozaimasu – vielen Dank für die zahlreichen Impressionen auf unserer Reise, die kulturellen Sehenswürdigkeiten und vielfältigen Landschaften, köstlichen Speisen und schönen menschlichen Begegnungen, sowie die Freundlichkeit der Bewohner, für welche das Land so bekannt ist.

Ein herzliches Dankeschön an dich, lieber Chris, der du uns souverän durch das japanische Verkehrssystem und Straßengewirr geführt hast, und für unsere wunderbare gemeinsame Zeit im Land des Lächelns!


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