Jordanien – durch das haschemitische Königreich

Jordanien im November – die Hauptstadt Amman, die Wüstenschlösser, das Dreiländereck im Norden, baden im Toten Meer, Ausblick ins Jordantal vom Mount Nebo, die Felsenstadt Petra als absolutes Highlight der Woche und zum Anschluss die Wüstenlandschaft des Wadi Rum.

Ad-Deir Kloster, Petra

Am 15. November abends landen wir nach vierstündiger Flugzeit in der jordanischen Hauptstadt Amman, wo wir von der Reiseleitung in Empfang genommen und zum Geneva Hotel chauffiert werden.

16. November: Heute steht die Besichtigung der „weißen“ Stadt Amman auf dem Programm, pulsierendes Geschäfts- und Verwaltungszentrum und eine faszinierende Mischung aus Alt und Neu. Die inzwischen auf zwanzig Hügeln gelegene Stadt besticht auf den ersten Eindruck durch ihre für diese Region ungewöhnliche Sauberkeit. Hier lebt auch fast die Hälfte der jordanischen Bevölkerung. „Ahlan wa sahlan“ (herzlich willkommen)!

Amman und die Wüstenschlösser

Wir (eine zwölfköpfige Gruppe unter der Leitung des sympatischen Reiseführers Iyad) starten unser Besichtigungsprogramm am Zitadellenhügel – Jebel al Qalaa – von wo aus sich uns ein prächtiger Ausblick über die Altstadt eröffnet. Wir wandeln zwischen den Ruinenresten des Omayyadenpalstes und des Herkules-Tempels und bestaunen die verbliebenen korinthischen Säulen der byzantinischen Basilika aus dem 6./7. Jahrhundert. Im Archäologischen Museum beeindrucken uns weiße Gips- und Tonfiguren aus der Epoche um etwa 6.500 vor Chr., Gottheiten darstellend – die ältesten Statuen der Welt mit menschlichen Zügen! Danach steigen wir das Römische Theater empor, welches im 1. Jh. n. Chr. 6.000 Zuschauern Platz bot und setzen unsere Stadtrundfahrt Richtung Suk und Al-Hussein-Moschee fort.

Der Nachmittag ist der Besichtigung der Wüstenschlösser Jordaniens gewidmet – wunderbare Beispiele früher islamischer Kunst und Architektur im 8. Jahrhundert. Qasr Al-Azrad, das schwarze Basaltschloss diente Lawrence von Arabien 1917 als Hauptquartier während der Arabischen Revolte. Qasr Amra, ein architektonisches Juwel in der östlichen Wüste Jordaniens, ist eines der am besten erhaltenen Monumente.

Das Bade- und Jagdschlösschen, an Wänden und Decken mit einzigartigen Fresken verziert, zählt seit 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe. Schon in der Abenddämmerung erreichen wir zuletzt Qasr Al-Kharanah, das schönste der omayyadischen Wüstenschlösser, welches vermutlich als Karawanserei diente – ein wuchtiger Kalksteinbau, verstärkt durch Rundtürme in allen vier Ecken. Vom Dach aus genießen wir einen unvergesslichen Blick über die Wüste und die untergehende Sonne. In einem stimmungsvollen Wüstenzelt wird uns noch köstlicher Tee am offenen Feuer serviert ehe wir wieder mit vielen Tageseindrücken nach Amman und zu unserem Hotel zurückkehren.

Der Norden und das Dreiländereck

Die Fahrt geht am 17. November in den Norden in die Stadt Ajlun, welche vor allem für ihre Burg berühmt ist. Die 1184 auf einer Bergkuppe erbaute, mächtige Festung, Qala’at ar-Rabad, beherrschte einst weite Strecken des nördlichen Jordantals und seine Zugänge. Wir erkunden das faszinierende Gewirr an Türmen, Räumen, Galerien und Treppenaufgängen und genießen die grandiose Aussicht in das Tal.

Auf der Rückfahrt haben wir einen Aufenthalt in der Stadt Jerash (dem antiken Gerasa), an einer der ältesten Handels- routen der Welt gelegen. Die Ruinen gelten als die weltweit besterhaltene römische Siedlung, welche ihre Blütezeit im 2. und 3. Jh. – zum Städtebund der Dekapolis gehörend – hatte. Jahrhunderte lang war die Stadt unter Sand versteckt, bis sie im Verlauf der letzten 70 Jahre ausgegraben und restauriert wurde. Auch wir wandeln staunend über von Säulen gesäumte Straßen, vorbei am Triumphbogen, dem einst 15.000 Zuschauern Platz bietenden Hippodrom, Tempeln, Theatern sowie dem ovalen Forum, umgeben von guterhaltenen Säulenreihen in ionischer Form.

18. November: Wir brechen in das Dreiländereck im äußersten Nordwesten Jordaniens auf und erreichen Umm Qays (das römische Gadara). Einst galt es als Heimat zahlreicher Dichter und Philosophen und wurde sogar als „neues Athen“ bezeichnet. Wir besichtigen die Ruinen der Stadt (wahrscheinlich um 300 v. Chr. von den Griechen gegründet), nehmen Platz inmitten des beeindruckenden, 3.000 Personen fassenden Theaters aus schwarzem Basaltstein und bestaunen die verbliebenen Säulen einer achteckigen byzantinischen Kirche. Von einer Anhöhe au genießen wir einen traumhaften Ausblick auf die Golanhöhen (Syrien), den See Genezareth (Israel) und das Jordantal.

Am Toten Meer, dem tiefsten Punkt der Erde

Durch dieses setzen wir unsere Fahrt fort, vorbei an Kamelherden, in Richtung Pella, wo wir unser Mittagessen einnehmen, ehe wir am Nachmittag schließlich den tiefsten Punkt der Erde – das Tote Meer – erreichen. Das 75 km lange Binnenmehr im Jordangraben, 400 m unter Meeresspiegel gelegen, zählt zweifellos zu den faszinierendsten Orten der Welt. Der 30%ige Salzgehalt – zehnmal so hoch wie jener anderer Meere – lässt seine Besucher nie untergehen. Auch wir genießen ein Bad in den Fluten und das wunderbare Gefühl des schwerelosen Treibens an der Wasseroberfläche. Gekrönt wird dieser Tag von einem traumhaften Sonnenuntergang über dem Toten Meer.

19. November: Heute steht Madaba auf dem Programm, die „Stadt der Mosaike“, in byzantinischer Zeit zu voller Blüte entwickelt. Die St. Georg Kirche besticht durch die berühmte Palästina-Karte, ein Bodenmosaik aus 2 Mio. Steinen aus dem 6. Jh., Jerusalem und andere heilige Stätten darstellend.

Am nahegelegenen Berg Nebo besichtigen wir die Moses Gedächtniskirche und bestaunen das gewaltige – Jordantal, Totes Meer, Jericho und Jerusalem – umfassende Panorama. Danach setzen wir unsere Reise in Karak mit der Besichtigung der Kreuzritterburg fort. Die imposante, 2008 komplett renovierte Festung wurde 1142 auf 900 m Höhe errichtet; ein dunkles Gewirr an steinüberwölbten Hallen und endlosen Korridoren, welches auch wir erkunden und von wo aus wir eine grandiose Aussicht in Tal genießen. Nach abendlicher Fahrt erreichen wir schließlich Petra und beziehen unser am Hang gelegenes Hotel Petra Panorama mit herrlichem Ausblick auf die umgebende Landschaft.

Petra und Wadi Rum

Der heutige Tag, der 20. November, bildet eindeutig den Höhepunkt unserer Reise und ist der Besichtigung der großartigen, über 2.000 Jahre alten Felsenstadt der Nabatäer gewidmet. „Petra, die rosarote Stadt, so alt wie die Zeit selbst“ (J. Burgon) – voll überwältigender Pracht, zählt zum Unesco Weltkulturerbe sowie zu den sieben neuen Weltwundern. Etwa 800 Monumente, direkt in den rosaroten Fels gemeißelt, sind in Petra und Umgebung erhalten.

Über den 1.200 m langen Siq, einer engen Felsklamm, wandeln wir hindurch, ehe wir einen ersten Blick auf das Schatzhaus, Al-Khazne, werfen. Im 1. Jh v. Chr. als Grabmal für einen nabatäischen König errichtet, 43 m hoch, 30 m breit und in den ersten Sonnenstrahlen leuchtend – der Anblick ist wahrlich überwältigend. Seinen Namen verdankt das Gebäude der Urne auf seiner Spitze, in der Beduinen einst wertvolle Schätze vermuteten. Ergriffen blicken wir in das Innere des Schatzhauses, wandeln vorbei am Theater an der Kolonadenstraße und den Königsgräbern entlang.

Wir steigen zum größten der Gräber auf, dem Urnengrab, um 70 n. Chr. aus der Felswand herausgearbeitet. Reiseleiter Iyad erzählt uns Interessantes zur Geschichte der Stadt während wir an der Säulenstraße vorbeimarschieren. Nachmittags steigen wir über 800 in den Felsen geschlagene Treppen zum 40m hohen und 47m breiten Kloster (Ad-Deir) auf. Vom Gipfel aus bietet sich uns ein atemberaubender Anblick auf dieses imposante Monument – das zweitschönste Bauwerk Petras -, auf die Umgebung sowie das zu Füßen liegende Wadi Araba. Schweren Herzens trennen wir uns von dieser Aussicht, steigen wieder talwärts, erblicken ein letztes Mal das Schatzhaus, welches sich nun in der milden Abendsonne präsentiert und kehren durch den Siq wieder zu unserem Hotel zurück. Der besondere Zauber dieser großartigen Architektur inmitten einer grandiosen Landschaft hat uns zutiefst fasziniert.

21. November: Unsere Fahrt geht weiter in den Süden – das Wadi Rum bildet das letzte Ziel unserer Jordanienreise. Unermesslich, einsam, göttlich – so hat Lawrence von Arabien diese Wüstenlandschaft einst bezeichnet.

Vor 30 Mio. Jahren aus tiefsten Schichten emporgeworfen, ragen die Felsformationen teils wie Säulen und Pfeiler bis zu 1.750 m aus der Erde – ein enormer, zeitloser Ort! In Jeeps erkunden wir diese nahezu unberührte Wüstenlandschaft und wandern vorbei an Beduinen und Kamelen durch Schluchten und Höhlen.

Mit Wolfgang aus der Gruppe steige ich die rote Sanddüne hoch, wir genießen einen wunderschönen Ausblick in die Tiefe, ehe wir übermütig wie Kinder und Schuhen voll Sand im Sauseschritt ins Tal laufen und Chris dies auf Foto festhält. Am Rand der Wüste nehmen wir noch unser Essen ein und brechen dann nach einem erlebnisreichen Tag voll wunderbarer Eindrücke wieder nordwärts Richtung Amman auf. Die schlichte Schönheit und besondere Stimmung des Wadi Rum hat uns sehr beeindruckt. Wir kehren wieder ins Geneva Hotel zurück, wo wir unsere letzte Nacht verbringen und all unsere Erlebnisse nochmals Revue passieren lassen.

22. November: Vormittags gegen 11 Uhr verlassen wir Amman mit dem Flugzeug Richtung Wien mit wunderbaren Erinnerungen an ein bezauberndes Land im Gepäck, neben köstlichen Datteln und diversen weiteren Souvenirs, welche ebenfalls mit uns die Heimreise antreten.

Jordanien – eine moderne, aufgeschlossene Destination, welche dem Besucher neben einer jahrtausendealten Geschichte , Zeugnissen großer europäischer und vorderasiatischer Kultur, traditioneller Gastfreundschaft und angenehmem Klima grandiose und spektakuläre Landschaften und Kunstwerke bietet.