28. Oktober: Wir fünf verbleibenden Safari-Urlauber wechseln auf einen vierradbetriebenen Range Rover der Ranger Safari Agentur und fahren nach Arusha (der „Safarihauptstadt“ Nordtansanias), wo wir im Mount Meru Hotel das Mittagessen einnehmen und Mwaku, unseren Fahrer für die nächsten sechs Tage kennenlernen; ein sympathischer Tansanier mit sonnigem Gemüt, welcher uns die Highlights Nordtansanias unter sichtlich besseren Straßenbedingungen näherbringt.
Nach einer Fahrt durch sehr abwechslungsreiche Gegenden erreichen wir abends die wunderschön an der Kante des Mto Wa Mbu Kliffs gelegene Lake Manyara Serena Lodge, wo wir für eine Nacht von einem sehr freundlichen und professionellen Personal bestens verwöhnt werden. Musik und Tänze am Pool sowie der atemberaubende Blick auf das Great Rift Valley (zieht sich von Mozambique bis ans Rote Meer hin) und den Manyara See lassen nur erahnen, was Tansania an landschaftlichen Schönheiten zu bieten hat.
Lake Manyara und Serengeti
In der Früh des 29. Oktober unternehmen wir eine Pirschfahrt durch dichte üppige Vegetation in Richtung Lake Manyara. Unterwegs säumen zahlreiche Pavianherden mit ihren entzückenden Babys den Weg. Wir entdecken unzählige Vogelarten, Impalas, Zebras, Büffel, ebenso wie Giraffen und eine Elefantenherde mit Jungtieren, die wieder zum Greifen nahe an unserem Wagen vorbeizieht.
Nach unserem Mittagessen in der Lodge setzen wir unsere Rundreise Richtung Serengeti fort. Unterwegs sichten wir eine Löwenfamilie auf Felsen in der Sonne liegend und erreichen am Abend die Sopa Lodge in wunderschöner Lage am Hügel mit traumhaftem Ausblick in die „unendlichen Weiten“ – was der Name Serengeti, aus der Sprache der Massai stammend, bedeutet. Mehr als drei Millionen Tiere bevölkern die endlose Steppe, durch Flüsse und Felsformationen unterbrochen. Neben den „Big Five“ (Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn) leben hier ca. 30 weitere Tierarten.
30. Oktober: Zeitig in der Früh starten wir, diesmal mit Lunchboxen ausgestattet, unsere Pirschfahrt und sind von der unglaublichen Tiervielfalt fasziniert. Ein imposantes Löwenmännchen direkt am Weg in der Sonne ruhend versetzt uns ebenso wie Vogelschwärme und riesige Herden an Gnus, Zebras und Antilopen in Begeisterung. Schlanke, elegante Thompson-Gazellen säumen unseren Weg und in einem Rhino-Infocenter mitten im Busch erfahren wir Genaueres über diese leider sehr seltenen Savannenbewohner. Später erklettern wir mit Mwaku einen Felsen und genießen die Aussicht ins Tal. Nach unserer Lunchpause an einem Picknickplatz setzen wir unsere Rückfahrt fort.
Zur Krönung des Tages sichten wir noch Geparden und Leoparden und beobachten eine Gruppe Flusspferde in einem Teich, während ein kurzer, aber erfrischender Regenguss niedergeht. Auch eine Schar bunt gefiederter Vögel tummelt sich am Ufer. Es ist eine sehr friedvolle Stimmung inmitten der endlosen Weiten der Serengeti!
Olduvai-Schlucht, die Wiege der Menschheit und der Ngorongoro Krater
Wir verlassen am 31. Oktober die Lodge Richtung Ngorongoro und besuchen auf dem Weg ein Massai-Dorf, welches, in einer eher kargen Gegend gelegen, schon dringend Regen erwartet. Nach Begrüßung und Tanzvorführungen führen uns die Bewohner in ihre Hütten und zeigen uns Schulkinder beim Unterricht sowie ihre kunstvollen Handwerksarbeiten. Während unserer nachfolgenden Lunchpause in der Olduvai-Schlucht, welche als die Wiege der Menschheit gilt, lauschen wir gespannt einem Vortrag über die Entwicklungsgeschichte des Menschen und besichtigen im Museum Funde der ersten Stufen menschlicher Evolution vor 3,5 Mio. Jahren.
Es ist ein bewegender und ehrwürdiger Moment, persönlich an diesem Ort zu sein! Auf der Fahrt zur Ngorongoro Sopa Lodge ganz oben am gleichnamigen Kraterrand auf 2.400 m Höhe erspähen wir noch zahlreiche Hyänen, riesige Gnu-Herden, trinkende Zebras am Fluss, Flusspferde sowie einen Leoparden versteckt im Schatten auf einem Baum ruhend. Pures Safari-Feeling! Die abendliche Stimmung auf der Lodge mit Blick in den gewaltigen, 600 m darunterliegenden Kraterboden wird gekrönt von einem traumhaften Sonnenuntergang.
1. November: Zeitig um 6 Uhr starten wir unsere Pirschfahrt in den Kraterkessel, welcher mit 260 km² als der größte unzerstörte der Erde gilt, zum UNESCO Weltnaturerbe zählt und bis zu 25.000 Tieren Lebensraum bietet.
Wir genießen die frühmorgendliche Stille der erwachenden Natur. In unmittelbarer Nähe entdecken wir eine Löwenfamilie beim Fraß eines gewaltigen Büffels, den sie unmittelbar davor erlegt haben. Ein makaberer, jedoch völlig natürlicher Vorgang der Wildnis – Fressen und Gefressen werden. In der Ferne beobachten wir eine Hyäne auf der Jagd nach einem Büffelkalb, welches es davor vom Muttertier separiert hat und letztendlich zur Strecke bringt.
Die gesamte Artenvielfalt ist in diesem Kraterkessel beheimatet – riesige Herden an Gnus und Zebras, Büffel, Antilopen, Hyänen, bunte Vogelschwärme, Elefanten und seltene Nashörner, Flusspferde und Raubkatzen. Unsere Frühstücksboxen verzehren wir picknickmäßig am Ufer eines kleinen idyllischen Sees in Anwesenheit von badenden Hippos und grasenden Zebras. Mittags entdecken wir gewaltige Büffel im Wasser dümpelnd sowie einen Geparden bei der Jagd auf Gazellen. Diese überaus wendige Raubkatze erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h.
Elefanten, Hyänen und Flamingos säumen noch unseren Weg, ehe wir nachmittags erschöpft, aber überglücklich und um viele Eindrücke und Erfahrungen reicher zur Lodge zurückkehren. Während der folgenden, programmfreien Stunden lassen wir die Eindrücke des Tages nochmals so richtig nachwirken bzw. geben uns einem erholsamen Schläfchen hin. Der Tag im Krater bildet zweifelsfrei einen Höhepunkt auf dieser Safari!
Eine letzte Pirschfahrt im Tarangire Nationalpark
Wir sagen Ngorongoro am 2. November adieu – ein frühmorgendlicher, letzter, für mich wehmütiger Blick in den in weiches Sonnenlicht getauchten Krater, die Rundreise geht weiter in den Süden zum Tarangire Nationalpark, bekannt für die Vielzahl an Affenbrotbäumen. Wir checken in der idyllisch mitten in der Savanne gelegenen Sopa Lodge ein und starten nach einem köstlichen Lunch im Garten im Beisein zahlreicher bunt gefiederter Vögel zum nachmittäglichen Game Drive. Mwaku gibt uns Infos zu dieser an Elefanten besonders reichen Gegend.
Unter sengender Sonne fahren wir am fast ausgetrockneten Tarangire Fluss entlang, wo Elefanten, Zebras, Antilopen und Gnus zur kurzen Erfrischung versammelt sind. Giraffen säumen unseren Weg ebenso wie zwei Pythons, welche gut getarnt und kaum erkennbar verschlungen im schattigen Geäst ruhen. Ein traumhafter „Postkarten“-Sonnenuntergang über der Savanne mit einigen Elefanten im unmittelbaren Vordergrund bildet einen grandiosen Abschluss dieses eindrucksreichen Tages.
3. November: Abschiednehmen ist wieder angesagt – wir verlassen Tarangire Richtung Norden, sichten Giraffen, Zebras und Elefanten und beobachten in einiger Entfernung Löwen im Schatten eines Baumes träge ruhend und die morgendliche Beute verdauend. Unseren Lunch nehmen wir in der Arusha Coffee Lodge ein, ehe wir gegen 15 Uhr wieder die kenianische Grenze erreichen. Wir müssen Tansania, mit vielen wunderbaren Erinnerungen im Gepäck, ade sagen, ebenso unserem liebenswürdigen und engagierten Fahrer Mwaku, der uns mit sicherer Hand durch eine abwechslungsreiche Landschaft und manch holprige Passage oder Furt manövriert hat.
Asante sano – vielen Dank – einem jungen Tansanier, der uns mit
Begeisterung und sichtlicher Freude die Schönheiten seiner Heimat gezeigt hat.